KWS Saat verkauft Maisgeschäft in Südamerika
KWS verkauft Maisgeschäft in Südamerika
Saatgutkonzern erlöst mittleren dreistelligen Mill.-Euro-Betrag
dpa-afx Einbeck
Der Saatguthersteller KWS Saat verkauft sein schwächelndes Maisgeschäft inklusive Lizenzen in Südamerika. Der Veräußerungspreis belaufe sich auf einen mittleren dreistelligen Mill.-Euro-Betrag, teilte der Konzern in Einbeck mit. Käufer ist das argentinische Familienunternehmen GDM. Den Erlös will KWS für den Abbau von Schulden nutzen. Anleger zeigen sich erfreut über die Pläne: Die Aktie legte am Dienstag im Handelsverlauf 7% zu.
Die veräußerten Geschäftsaktivitäten erzielten im Geschäftsjahr 2022/23 (Ende Juni) den Angaben zufolge einen Umsatz von rund 320 Mill. Euro bei einer durchschnittlichen Marge in Bezug auf das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern von etwa 10%. Der Verkauf werde sich deutlich positiv auf wesentliche Finanzkennziffern auswirken, hieß es in der Mitteilung. In Zukunft sei von einer signifikanten Verbesserung der Verschuldungskennziffern sowie von deutlich sinkenden Zinsaufwendungen auszugehen.
Abschluss des Deals im zweiten Quartal
Mit Vollzug der Transaktion werde KWS die Tätigkeit in Südamerika deutlich reduzieren. Alle Geschäftsaktivitäten in den Bereichen Gemüse und Zuckerrüben sowie die Züchtungsprogramme für das europäische Mais- und Zuckerrübenportfolio in Brasilien, Chile und Peru bleiben Teil des Konzerns. Mit Blick auf das nordamerikanische Maisgeschäft prüfe KWS verschiedene strategische Optionen. Den Abschluss des Deals erwartet das Unternehmen im Laufe des zweiten Quartals 2024.
KWS war nach sechs Monaten tiefer in die roten Zahlen gerutscht – auch wegen des schwachen Maisgeschäfts.
Der Vorstand hatte zu diesem Zeitpunkt seine Erwartungen für das Segment gedämpft: Statt eines leichten Umsatzanstiegs ging KWS nun von einem leichten Rückgang bei Mais aus.