LafargeHolcim erhofft Schub durch Konjunkturhilfen
cru/Reuters Frankfurt
Das operative Ergebnis (Ebit) des Schweizer Baustoffkonzerns LafargeHolcim im vierten Quartal ist ebenso wie der Ausblick ein kleines bisschen besser ausgefallen als befürchtet – wenngleich wegen der Coronakrise ein Viertel weniger verdient wurde. Das Unternehmen aus Zug will die Dividende bei 2 sfr je Aktie stabil halten. Nach neun Übernahmen seit Anfang 2020 – darunter der 3,4 Mrd. Dollar teure Zukauf der Firma Firestone Building Products vom japanischen Reifenhersteller Bridgestone im Januar, der den Einstieg ins Geschäft mit Flachdächern mit sich brachte, – werde man weiter zukaufen. So soll der Bereich Zuschlagstoffe und Transportbeton im laufenden Jahr mit etwa zehn kleineren Übernahmen verstärkt werden, erklärte Konzernchef Jan Jenisch am Freitag bei der Veröffentlichung der Jahresbilanz.
LafargeHolcim setzt nach dem Gewinneinbruch dank weltweit anlaufender Wirtschaftshilfen im laufenden Jahr auf eine Geschäftsbelebung in allen Schlüsselmärkten. „Wir gehen mit viel Schwung in das Jahr 2021“, sagte Jenisch. „Wir erwarten weitere Nachfrage im zweiten Halbjahr durch eine breite Spanne von Konjunkturprogrammen.“
Umsatzeinbruch
Der Umsatzeinbruch aufgrund der Corona-Einschränkungen hat jedoch im vergangenen Jahr Spuren im Ergebnis hinterlassen. Der den Aktionären zurechenbare Gewinn sank um 24,5% auf 1,7 Mrd. sfr (1,5 Mrd. Euro). Die Erlöse des Heidelberg-Cement-Rivalen fielen um 13,4% auf 23,1 Mrd. sfr.
Der Weltmarktführer stellte für das laufende Jahr einen Anstieg des um Sonderfaktoren bereinigten operativen Gewinns (wiederkehrendes Ebit) auf vergleichbarer Basis um mindestens 7% in Aussicht. 2020 schrumpfte die Kennzahl wegen der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie um 1,9% auf 3,7 Mrd. sfr (3,3 Mrd. Euro).
Im vierten Quartal kehrte der Konzern auf den Wachstumspfad zurück: Der Umsatz stieg um 1,5%, das wiederkehrende Ebit legte um 14,1% zu. LafargeHolcim erwirtschaftete freie Mittel (Free Cash-flow) von 3,2 Mrd. sfr und übertraf das angepeilte Mindestziel damit deutlich. Rivale Heidelberg Cement hatte im vergangenen Jahr trotz der Belastung durch die Corona-Pandemie das Betriebsergebnis gesteigert. Der Aktienkurs sank zeitweise um 1%.
LafargeHolcim | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
in Mill. sfr | 2020 | 2019 |
Umsatz | 23142 | 26722 |
Operativer Gewinn | 3371 | 3833 |
Finanzaufwand | 723 | 870 |
Nettogewinn | 2002 | 2513 |
Aktionären zu-rechenbarer Gewinn | 1697 | 2246 |
Gewinn je Aktie (sfr) | 2,74 | 3,69 |
Dividende (sfr) | 2 | 2 |
Marktkapital. (31.12.) | 29900 | – |
Liquidität | 5 190 | 4 148 |
Verbindlichkeiten | 24600 | 26 811 |
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