LafargeHolcim nimmt Fahrt auf
hek Frankfurt – Der weltgrößte Zementhersteller LafargeHolcim hat im zweiten Quartal sein Wachstum beschleunigt. Auf vergleichbarer Basis stieg der Umsatz im Vergleich zur Vorjahreszeit um 6,2 % auf 7,44 Mrd. sfr. Im ersten Quartal waren die Erlöse nur um 3,1 % vorangekommen. Auch das wiederkehrende Quartalsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte zu, doch blieb das Plus von 1,5 % auf 1,78 Mrd. sfr hinter der Umsatzausweitung zurück. Chief Executive Officer Jan Jenisch zeigte sich “sehr zufrieden” mit dem Erlöswachstum. Er kündigte deutlich höhere Margen in der zweiten Jahreshälfte an, “getrieben von verstärkter Nachfrage in unseren Märkten”. Die Ertragsbeschleunigung ist notwendig, um die angepeilte Zunahme des wiederkehrenden Ebitda von mindestens 5 % auf vergleichbarer Basis im Gesamtjahr zu erreichen. Nach sechs Monaten stand nämlich aufgrund des schwachen ersten Quartals ein Ertragsrückgang von 1,4 % auf 2,48 Mrd. sfr zu Buche. Gegenwind kam von steigende Energiepreisen und den schwierigen Märkten in Afrika und im Nahen Osten. Nach Steuern und Drittanteilen verdiente der französisch-schweizerische Baustoffkonzern im Halbjahr 371 Mill. sfr (ohne Wertminderungen und Devestitionen); das waren 43 % weniger als 2017. Der Einbruch geht vor allem auf die laufende Restrukturierung zurück, die mit 300 Mill. sfr Aufwand durchschlug. LafargeHolcim vereinfacht Konzernstrukturen, baut Stellen in der Verwaltung ab, schließt regionale Niederlassungen und reorganisiert die Zentralen in Paris und Zürich. So sollen die Kosten um 400 Mill. sfr im Jahr sinken. Das Sparprogramm soll im ersten Quartal 2019 abgeschlossen sein.Unter Investoren stieß der Zwischenbericht auf Wohlwollen. Die Aktie legte am Freitag 3 % zu. LafargeHolcim habe die Erwartungen weitgehend erfüllt und die Jahresziele bestätigt, so die US-Bank J.P. Morgan. Der Ausblick bleibe aber ambitioniert, da er starkes Wachstum im zweiten Halbjahr voraussetze.In der Region Asien/Ozeanien florierten die Geschäfte des Konkurrenten von Heidelberg Cement, wobei China herausragte. In Nordamerika legten Halbjahresumsatz und -ergebnis in bereinigter Rechnung jeweils um rund 2 % zu, während in Europa das Ertragsplus (1,2 %) hinter der Erlösausweitung (3,4 %) zurückblieb, unter anderem weil es zu vorübergehenden Engpässen in der Produktion kam.