LafargeHolcim schrumpft sich profitabel
dz Zürich – LafargeHolcim hat die Profitabilität in den ersten drei Monaten des Jahres deutlich gesteigert. Höhere Absatzmengen in den fortgeführten Geschäftsbereichen und kräftige Preissteigerungen insbesondere in Europa verhalfen dem Zementhersteller zu einer Steigerung des Betriebsgewinns (Ebitda) um über 30 % auf 920 Mill. sfr.Die kräftige Resultatsverbesserung ist nicht zuletzt Ausdruck der von CEO Jan Jenisch vorgegebenen Strategie, ganz auf das profitable Wachstum zu setzen und weniger aussichtsreiche Marktpositionen aufzugeben. So hat sich der schweizerisch-französische Weltmarktführer in den vergangen zwei Jahren vollständig aus dem südostasiatischen Raum zurückgezogen. Vor Wochenfrist läutete der Konzern mit der Ankündigung des Verkaufes sämtlicher Aktivitäten auf den Philippinen die letzte Etappe dieses Prozesses ein. Der nicht zuletzt durch chinesische Anbieter forcierte Preiskampf in den südostasiatischen Märkten hatte sich bald nach der Fusion zwischen Holcim und Lafarge verschärft und mithin dazu beigetragen, dass der spektakuläre Schulterschluss die Erwartungen der Investoren nie ganz zu erfüllen vermochte.Mit dem Abschied aus dem aufstrebenden Wirtschaftsraum in Südostasien gibt LafargeHolcim Zementkapazitäten von 35 Mill. Jahrestonnen auf. 2018 hatte LafargeHolcim weltweit 221 Millionen Tonnen Zement produziert. Mit dem Verkauf von 11 integrierten Zementfabriken und 3 Malwerken gibt Holcim auch beträchtliche Kapazitäten für die Herstellung von Zuschlagstoffen und Transportbeton weg. Doch die erzielten Verkaufspreise waren offensichtlich zu verlockend, als dass dem Konzern der Rückzug schwergefallen wäre. Der Devestionserlös in Südostasien beläuft sich nach Angaben des Unternehmens auf insgesamt 4,9 Mrd. Dollar. Das ist mehr als das Doppelte dessen, was sich Jenisch anlässlich seines Antrittes als CEO im September 2017 vorgestellt hatte. Die Nettofinanzschulden sinken durch die Desinvestitionen unter das Zweifache des wiederkehrenden Ebitda und somit auch unter die für 2019 ausgegebene Zielgröße. Gleichzeitig steigen Cash-flow und Gewinn in den verbleibenden Regionen überproportional.Vor allem in Europa genießt das Unternehmen derzeit starken Rückenwind. Hier sind die Absatzmengen sowohl beim Zement (+15,8 %) als auch beim Transportbeton (11,7 %) und bei den Zuschlagstoffen (+5,8 %) im Berichtsabschnitt am stärksten gestiegen. Auch in Nordamerika zeigen die Leistungswerte insbesondere im Zement deutlich nach oben. LafargeHolcim geht von einer Fortsetzung der aktuellen Entwicklung aus und rechnet für das Gesamtjahr mit einer Umsatzsteigerung um 3 bis 5 % auf vergleichbarer Basis. Das wiederkehrende Ebitda soll um mindestens 5 % zunehmen.