Staatshilfe

Land segnet befristeten Einstieg ab

Das Land Niedersachsen wird Anteile im Wert von 200 Mill. Euro an der Meyer Werft erwerben und Bürgschaften übernehmen, um die Liquidität der Werft für die kommenden Jahre abzusichern.

Land segnet befristeten Einstieg ab

Niedersachsen segnet Einstieg
bei Meyer Werft ab

Anteile werden erworben und Bürgschaften gegeben

lis Frankfurt

Die niedersächsische Landesregierung hat am Dienstag zwei Entscheidungen zur Zukunft der Meyer Werft getroffen. Zum einen wird das Bundesland Anteile im Wert von 200 Mill. Euro erwerben, zum anderen Bürgschaften übernehmen, um die Liquidität der Werft für die kommenden Jahre abzusichern. Ein permanenter Einstieg der öffentlichen Hand sei aber nicht geplant, teilt das Land Niedersachsen mit.

Niedersachsen wird die Anteile an der Meyer Neptun GmbH über die Hannoversche Beteiligungsgesellschaft (HanBG) erwerben. Die HanBG existiert seit 1986 und hält Beteiligungen an niedersächsischen Unternehmen, an denen ein Landesinteresse besteht. Das Land Niedersachsen wird über die HanBG der Meyer Neptun GmbH Kapital in Höhe von 200 Mill. Euro zuführen. Damit wird die Beteiligungsgesellschaft einen Anteil in Höhe von etwas mehr als 40% am Unternehmen halten. Die HanBG verfüge über ausreichend Mittel, um diese Transaktion durchzuführen, der Kernhaushalt des Landes sei nicht betroffen, wird betont.

Bürgschaftsrahmen eingehalten

Neben dem Bedarf an Eigenkapital benötigt die Meyer Neptun GmbH Fremdkapital in Höhe von 2,6 Mrd. Euro. Damit die aktuellen Kreditgeber der Werft diesen Bedarf decken, besichert das Land etwa die Hälfte des benötigten Fremdkapitals zu insgesamt 80%. Für Niedersachsen bedeutet das ein Landesrisiko über etwas mehr als 1 Mrd. Euro. Der vom Niedersächsischen Landtag beschlossene Bürgschaftsrahmen für 2024 wird damit eingehalten. Voraussetzung für die Bürgschaft war die Prüfung durch eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC).

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat nach eigener Aussage nicht daran gezweifelt, dass der Staat der angeschlagenen Meyer Werft helfen wird. Es sei für ihn nie die Frage gewesen, ob der Meyer Werft unter die Arme gegriffen werde, sondern lediglich wie, sagte Scholz am Dienstag zur Eröffnung der Messe für Schiffbau, Maschinen und Meerestechnik SMM in Hamburg. „An der Werft hängen nicht nur Hunderte Zulieferer und Tausende Arbeitsplätze im ganzen Land“, sagte der Kanzler. „Sie ist Teil einer maritimen Wertschöpfungskette, die wir hier in Deutschland auch in Zukunft brauchen.“ Der Bund und das Land Niedersachsen wollen für 400 Mill. Euro rund 80% der Anteile an der angeschlagenen Meyer Werft übernehmen.

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