Lanxess enttäuscht nach Jahresverlust mit Prognose – Kursrutsch
Lanxess enttäuscht nach Jahresverlust mit Prognose
Aktienkurs verliert trotz stabiler Dividende bis zu 9 Prozent
dpa-afx Köln
Der Chemiekonzern Lanxess ist 2024 unter dem Strich in die roten Zahlen gerutscht. Während das Tagesgeschäft trotz eines Umsatzrückgangs mehr abwarf als im Vorjahr, wiederholten sich positive Einmaleffekte nicht. Für 2025 stellte Vorstandschef Matthias Zachert zwar einen weiteren Gewinnanstieg im operativen Geschäft in Aussicht. Analysten hatten jedoch mehr erwartet – besonders für das laufende erste Quartal. Am Aktienmarkt wurden die Neuigkeiten vom Donnerstag mit einem Kursrutsch von zeitweise bis zu 9% quittiert.
Im Jahr 2024 verbuchte Lanxess unter dem Strich einen Verlust von 177 Mill. Euro. Im Vorjahr hatte der Konzern dank der Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens noch einen Gewinn von 443 Mill. erzielt, aber im fortzuführenden Geschäft schon damals tiefrote Zahlen geschrieben.
Gesunkene Verkaufspreise belasten
2024 machten sich gesunkene Verkaufspreise bemerkbar: Obwohl die Absatzmengen in fast allen Geschäftsbereichen wuchsen, ging der Umsatz um rund 5% auf knapp 6,4 Mrd. Euro zurück. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) wuchs hingegen um ein Fünftel auf 614 Mill. Euro.
Für das neue Jahr nimmt sich Zachert hier nun 600 bis 650 Mill. Euro vor. Dies entspreche einem Anstieg um etwa 10%, wenn man den für April erwarteten Verkauf des Urethane-Geschäfts ab diesem Zeitpunkt herausrechnet, hieß es. Analysten hatten im Schnitt jedoch 675 Mill. Euro erwartet. Die Dividende soll derweil unverändert bei 10 Cent je Aktie bleiben.
Im ersten Quartal soll dieses Ergebnis dem Konzern zufolge etwa 25 bis 35% höher liegen als ein Jahr zuvor, als es 101 Mill. Euro erreicht hatte. Damit laufe es im zu Ende gehenden ersten Quartal deutlich schlechter, als es für das Erreichen der Jahresziele erforderlich wäre, schrieb Branchenexperte Chetan Udeshi von der US-Bank JPMorgan.
Unterdessen kommt Lanxess mit seinem Sparprogramm nach eigenen Angaben gut voran. Der im Sommer 2023 veröffentlichte Plan soll die jährlichen Kosten des Konzerns bis 2025 dauerhaft um rund 150 Mill. Euro senken. Davon seien im vergangenen Jahr 110 Mill. erreicht worden – 20% mehr als ursprünglich gedacht.