Chemieindustrie

Lanxess entzückt Börse mit Milliardenzukauf

Für 1,075 Mrd. Dollar oder das Zwölffache des operativen Ergebnisses verleibt sich der Chemiekonzern Lanxess den SpezialchemiekonzernEmerald Kalama Chemical ein. Auf der Verkäuferseite steht der Private-Equity-Investor American Securities, wie die...

Lanxess entzückt Börse mit Milliardenzukauf

ab Düsseldorf

– Für 1,075 Mrd. Dollar oder das Zwölffache des operativen Ergebnisses verleibt sich der Chemiekonzern Lanxess den SpezialchemiekonzernEmerald Kalama Chemical ein. Auf der Verkäuferseite steht der Private-Equity-Investor American Securities, wie die Kölner mitteilten. Die Akquisition, mit der Lanxess das konsumentennahe Geschäft (Consumer Protection) ausbaut, stieß an der Börse auf großen Beifall. Mit einem Kurssprung um 4,2 % gehörte die Aktie zu den größten Gewinnern im MDax.

Der US-Konzern steht für einen Jahresumsatz von 425 Mill. Dollar und ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 90 Mill. Dollar. Der Kaufpreis (ohne Schulden) beläuft sich auf 1,04 Mrd. Dollar oder umgerechnet 867 Mill. Euro. Finanzieren will Lanxess die Übernahme aus den vorhandenen liquiden Mitteln. Lanxess verfügt über ein üppiges Liquiditätspolster. Allein der Verkauf der Beteiligung am Chemieparkbetreiber Currenta hatte den Kölnern im zweiten und dritten Quartal des Vorjahres 890 Mill. Euro in die Kasse gespült.

Mit dem Abschluss der Transaktion, die noch der behördlichen Zustimmung bedarf, wird im zweiten Halbjahr gerechnet. Die Übernahme soll schon im ersten Geschäftsjahr nach Abschluss der Transaktion einen positiven Beitrag zum Ergebnis je Aktie beisteuern. Binnen drei Jahren sollen Synergien von 30 Mill. Dollar gehoben sein.

Emerald Kalama Chemical stellt Spezialchemikalien vorwiegend für konsumnahe Anwendungen her, darunter Konservierungsstoffe für Lebensmittel, Haushalt und Kosmetik, Aroma- und Duftstoffe sowie Produkte für die Tierernährung. Produziert wird an drei Standorten in den USA (Kalama/Washington), den Niederlanden (Rotterdam) und Großbritannien (Widnes). Weltweit werden 500 Beschäftigte gezählt.

„Emerald Kalama Chemical ist sehr effizient aufgestellt und hat seine Produktionsaktivitäten an nur drei Standorten gebündelt. Daher erwarten wir eine zügige Integration“, sagte Vorstandschef Matthias Zachert. Drei Viertel des Umsatzes entfallen auf das konsumentennahe Geschäft, ein Viertel auf industrielle Anwendungen, unter anderem für die Kunststoff- und Klebstoffindus­trie.