Chemiekonzern

Lanxess kappt Ergebnisziel deutlich

Nach einem schwachen zweiten Quartal kürzt Lanxess die Ergebnisprognose für das laufende Jahr deutlich ein.

Lanxess kappt Ergebnisziel deutlich

dpa-afx/heiKöln

Der Spezialchemiekonzern Lanxess senkt nach einem schwächer als erwartet laufenden zweiten Quartal seine Prognose für 2023. Die bereits zu Jahresbeginn allgemein sehr schwache Nachfrage sowie ein anhaltender Lagerabbau bei Kunden hätten sich seit April fortgesetzt, teilte das Unternehmen in Köln mit. Lanxess stößt damit in dasselbe Horn wie zuvor der Pharmazulieferer Sartorius, der allerdings aufgrund der zurückliegenden Corona-Sonderkonjunktur für das eigene Geschäft, besonders heftig von der “Normalisierung” der Nachfrage getroffen wird. Bei Lanxess soll das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im Quartal nun voraussichtlich etwa 100 Mill. Euro betragen und damit die derzeitigen durchschnittlichen Markterwartungen unterschreiten. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Analysten gingen bislang von einem bereinigten Ebitda von 199 Mill. Euro aus.

Insbesondere eine schwache Nachfrage aus der Bau-, Elektro-/ Elektronikindustrie und bei sonst stabilen konsumentennahen Produkten verringere die Anlagenauslastung und wirke sich somit auf das Ergebnis aus. Für den Monat Juni sei keine Erholung erkennbar, erklärte Lanxess. Der Spezialchemiekonzern geht nun davon aus, dass sich die Nachfrageschwäche in der zweiten Jahreshälfte fortsetzt. Sollte es nicht zu einem Anziehen der Nachfrage kommen, rechnet Lanxess nun mit einem bereinigten Ebitda von 600 bis 650 Mill. Euro für 2023. Bislang hatte das Unternehmen zwischen von 850 und 950 Mill. Euro in Aussicht gestellt. Die Konsensschätzung von Bloomberg lag zuletzt bei 879,2 Mill. Euro. Mit der relativ breiten Spanne hatte das Unternehmen bereits versucht, Unsicherheiten im Geschäftsverlauf Rechnung zu tragen, nachdem auch bereits der Jahresauftakt gegenüber dem Vorjahresquartal einen Ergebnisrückgang von 28% auf 189 Mill. Euro gebracht hatte.

Vorstandschef Matthias Zachert, dessen Vertrag vor kurzem für fünf Jahre verlängert wurde, hatte bereits “ein hartes Jahr für die Chemie” in Aussicht gestellt. Die im Mittelwertesegment MDax notierte Aktie verlor nachbörslich auf der Handelsplattform Tradegate 5,5%im Vergleich zum Xetra-Schluss. Die Zahlen für das zweite Quartal will Lanxess am 4. August vorlegen.

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