Lanxess plant Dividendenkürzung
Lanxess kappt
abermals Prognose
Dividendenkürzung – Verkauf des Urethane-Geschäfts
ab Düsseldorf
Nach der drastischen Gewinnwarnung im Juni muss Lanxess erneut an der Prognose schrauben: Für 2023 wird nur noch mit einem bereinigten operativen Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) zwischen 500 und 650 Mill. Euro kalkuliert, wie der Chemiekonzern zwei Tage vor Veröffentlichung des Quartalsberichts mitteilte. Zuletzt hatten die Kölner eine Zielgröße von 600 bis 650 Mill. Euro genannt. Dessen ungeachtet lag der Analystenkonsens bei 571 Mill. Euro.
Das Ergebnis für das dritte Quartal bewege sich mit 119 Mill. Euro im Rahmen der Markterwartungen von 120 Mill. Euro, doch zeichne sich für das vierte Quartal eine schwächere Entwicklung als antizipiert ab. Als zusätzliche Belastungsfaktoren erwiesen sich dabei ein beginnender Lagerabbau bei Kunden aus der Agrarchemie sowie eine lieferantenbedingte Produktionseinschränkung in der Geschäftseinheit Flavors & Fragrances.
Nachdem Lanxess schon im Oktober ein Stellenabbauprogramm eingeleitet hatte, sollen nun auch die Aktionäre einen Beitrag zur Entschärfung der (Liquiditäts-)Situation leisten. Geplant ist, die Ausschüttung für den laufenden Turnus auf 0,10 Euro je Aktie zu kürzen. Für 2022 hatten die Anteilseigner noch eine Dividende von 1,05 Euro je Aktie erhalten.
Zudem stellen die Kölner die Geschäftseinheit Urethane Systems, das letzte verbliebene Polymergeschäft des Portfolios, ins Schaufenster. Der Verkaufsprozess für das Geschäft, das sechs Standorte mit 400 Beschäftigten zählt, sei angelaufen. Die Lanxess-Aktie verlor zeitweise 9,3%.