Chemieindustrie

Lanxess schraubt Prognose höher

Der Chemiekonzern Lanxess tut es den Wettbewerbern gleich und legt die Latte für den laufenden Turnus etwas höher. Für 2021 wird nun ein bereinigtes operatives Ergebnis zwischen 1 und 1,05 Mrd. Euro angepeilt, teilten die Kölner mit der Vorlage...

Lanxess schraubt Prognose höher

ab Köln

Der Chemiekonzern Lanxess tut es den Wettbewerbern gleich und legt die Latte für den laufenden Turnus etwas höher. Für 2021 wird nun ein bereinigtes operatives Ergebnis zwischen 1 und 1,05 Mrd. Euro angepeilt, teilten die Kölner mit der Vorlage des Zwischenberichts mit. Zuvor reichte der Zielkorridor von 950 Mill. bis 1 Mrd. Euro.

Von der Anhebung des Ausblicks um 50 Mill. Euro entfällt das Gros mit 35 Mill. Euro auf die Anfang des Jahres erworbene Emerald Kamala Chemical. Vor wenigen Tagen wurde die Transaktion abgeschlossen. Der Spezialchemiekonzern sei die perfekte Ergänzung, freute sich Lanxess-Chef Matthias Zachert. Lanxess halte Augen und Ohren bezüglich weiterer Akquisitionen offen, doch seien gute Assets inzwischen auch sehr teuer, sagte der Manager.

Insgesamt profitierte Lanxess von gestiegenen Absatzmengen und -preisen. Die höheren Rohstoff- und Frachtkosten konnten jedoch nur teilweise weitergereicht werden, wie sich am Margenrückgang auf 15,1% ablesen lässt. Die signifikant gestiegenen Rohstoffpreise bescherten im Quartal einen Mittelabfluss aus dem operativen Geschäft von 10 Mill. Euro. Das spiegelt sich auch im Aufbau­ des Working Capital um 165 Mill. Euro wider.

Mit der Übernahme von Emerald Kamala stärkt Lanxess in erster Linie das Geschäftsfeld Consumer Protection. Ein kleiner Teil wandert in die Sparte Special Additives, die im Vorjahr unter den Folgen der Pandemie gelitten hatte. Mit Ausnahme der Flugzeugindustrie seien inzwischen alle Endindustrien zurück, freute sich Zachert. Im Berichtsquartal baute die Division den Umsatz um gut 28% auf 568 Mill. Euro aus, zugleich stieg die operative Marge auf 15,7%.

Die Sparte Consumer Protection konnte dagegen nicht ganz an das Vorjahr anknüpfen. Hier machten sich nach den Angaben gestiegene Energie- und Frachtkosten bemerkbar. Mit 20,7% liefert die Division jedoch die höchste Marge ab. Gestiegene Energie- und Frachtkosten waren auch im Segment Advanced Intermediates spürbar. Hier kam allerdings auch der Wegfall von positiven Preiseffekten ins Spiel, war es Lanxess 2020 doch gelungen, gesunkene Rohstoffpreise erst zeitverzögert weiterzugeben. Dennoch zeigt die Sparte eine Marge von 19%. Auch Engineering Materials ist dank der starken Nachfrage aus der Automobilindustrie wieder auf Kurs und baute die Marge auf 16% aus.

Lanxess
Konzernzahlen nach IFRS
1. Halbjahr
in Mill. Euro20212020
Umsatz3 5243 140
Bereinigtes Ebitda519469
Ebitda-Marge (%)14,714,9
Ebit165223
Periodenergebnis164862
Operativer Cash-flow23165
Nettoverschuldung1 3091 012 *
*) zum 31.12.2020Börsen-Zeitung