Lanxess springt auf den Zug der grünen Finanzierung auf
ab Düsseldorf – Der Chemiekonzern Lanxess verpasst sich zunehmend ein grünes Image. Hatten die Kölner kürzlich angekündigt, bis 2040 klimaneutral zu werden, folgt nun der Abschluss einer nachhaltigen Kreditlinie, wie Lanxess mitteilt. Dabei handelt es sich nach den Angaben um die Hauptkreditlinie des Konzerns, die der finanziellen Absicherung des Wachstumskurses dient. Die Konditionen sind vom Erreichen bestimmter Nachhaltigkeitskriterien (ESG, Environment, Social, Governance) abhängig. Koordiniert wurde die syndizierte Kreditlinie, an der sich zwölf Banken beteiligten, von Deutsche Bank und Unicredit.Die neue Linie im Volumen von 1 Mrd. Euro löst die noch bis 2023 laufende Kreditlinie von 1,25 Mrd. Euro ab. Die Kreditlinie hat eine Grundlaufzeit von fünf Jahren und kann anschließend zweimal um jeweils ein Jahr verlängert werden. Anders als bei herkömmlichen Kreditlinien, die an das Erreichen/Einhalten finanzieller Kennzahlen gekoppelt sind, sind die Zinskonditionen der nachhaltigen Fazilität von ESG-Faktoren abhängig. Wie es heißt, geht es dabei unter anderem um die erfolgreiche Reduktion der Treibhausgas-Emissionen (Scope 1, Emissionen aus eigenen Anlagen) sowie um den Ausbau des Frauenanteils in den obersten drei Management-Ebenen. Bislang gehört dem fünfköpfigen Vorstand keine Frau an, im Aufsichtsrat bringt es Lanxess auf eine Frauenquote von einem Drittel.Lanxess reagiert mit der neuen Kreditlinie auf den Wandel an den Finanzmärkten, auf denen Sustainability-Themen immer mehr Gewicht zukommt. Zu den konkreten Konditionen hüllt sich Lanxess allerdings in Schweigen. “Wir haben das gute Kapitalmarktumfeld und unser solides Investment-Grade-Rating genutzt, um die langfristige Finanzierung zu attraktiven Konditionen sicherzustellen”, lässt sich Finanzchef Michael Pontzen lediglich zitieren.