Lastwagenmarkt fährt aus tiefem Tal

Neuzulassungen von Nutzfahrzeugen in Europa steigen im September

Lastwagenmarkt fährt aus tiefem Tal

jh München – Der Nutzfahrzeugmarkt in Europa erholt sich etwas von dem tiefen Absturz im Frühjahr. Im September stieg die Zahl der Neuzulassungen um 14,5 % auf knapp 227 000 Einheiten, wie der Europäische Automobilherstellerverband (Acea) berichtet. Es war der erste Anstieg verglichen mit dem Vorjahresmonat seit Dezember 2019. Den tiefsten Einschnitt hatte es im April dieses Jahres gegeben, als die Neuzulassungen um etwas mehr als zwei Drittel auf nur noch 71 000 abgesackt waren. Für die ersten neun Monate meldet Acea einen Rückgang um ein Viertel auf rund 1,5 Millionen Transporter, Lastwagen und Busse.Die Belebung im September deckt sich mit den Berichten der großen Lkw-Hersteller Daimler, Volvo und Traton (Marken Scania und MAN). Sie erzielten im dritten Quartal wesentlich bessere Ergebnisse als im zweiten (vgl. BZ vom 23. Oktober). Volvo steigerte die operative Marge, Daimler und Traton gelang die Rückkehr zu positiven Ergebnissen. Das lag zum Teil an Nachholeffekten.Den Neuzulassungen im September gab gemäß der Statistik von Acea jedoch vor allem die Klasse der leichten Nutzfahrzeuge unter 3,5 Tonnen einen Schub, zu denen Transporter zählen. Ihre Zahl nahm um knapp 18 % auf etwa 195 000 Einheiten zu. Die Zulassungen neuer schwerer Lkw verringerten sich dagegen weiterhin: um 5,8 % auf rund 22 500. Der deutsche Markt dieser Klasse wuchs leicht, der italienische kräftig (siehe Tabelle). In den ersten neun Monaten schrumpften die Zulassungen neuer schwerer Lkw in Europa um knapp 36 % auf rund 164 000 Stück. Von den größten Märkten erwischte es am heftigsten Deutschland und Frankreich mit einem Rückgang um jeweils etwa ein Drittel.Aussagekräftiger als die Neuzulassungen sind für die künftige Entwicklung die Auftragseingänge. Die Zahlen von Volvo deuten eine klare Markterholung und Nachholeffekte an. In Europa stiegen im dritten Quartal die Bestellungen für Lkw des schwedischen Unternehmens um 34 %, in Nordamerika nahmen sie sogar auf das Zweieinhalbfache zu.