LEG bleibt bewusst auf der Zuschauertribüne
ab Düsseldorf – Der Wohnimmobilienkonzern LEG will der regional auf Nordrhein-Westfalen beschränkten Akquisitionsstrategie treu bleiben. Zwar wollte der Vorstand die sich abzeichnende Marktkonsolidierung – Deutsche Wohnen plant die Übernahme des Wettbewerbers GSW – nicht kommentieren, doch klang zwischen den Zeilen Skepsis am Sinn der komplexen Transaktion durch. Die LEG wird sich weiter auf eher kleinteiligere Akquisitionen stützen und sieht in dem zersplitterten Markt “attraktive Wachstumsmöglichkeiten”, wie Vorstandschef Thomas Hegel bei der Vorlage des Zwischenberichts sagte.Größe sein kein Wert an sich, assistierte Finanzchef Eckhard Schultz. Mit Blick auf die Liquidität einer Aktie möge das Argument zwar zählen, betriebswirtschaftlich sei das jedoch keineswegs der Fall. Doch gerade was die Aktienkursentwicklung betrifft, hat die LEG, die am 1. Februar hierzulande den IPO-Reigen eröffnete, bislang nicht überzeugt.Zwar legte die Aktie am Freitag dank des positiv aufgenommenen Zwischenberichts in der Spitze um 2,9 % zu. Mit einem Schlusskurs von 40,69 Euro notiert das Papier jedoch weiterhin deutlich unter seinem Emissionspreis von 44 Euro. Zum Vergleich: Der Nettovermögenswert der Aktie, der in der in der Branche als Bewertungsmaßstab herangezogen wird, belief sich zum 30. Juni auf 46,19 Euro je Aktie.Operativ lief es für den Düsseldorfer Immobilienkonzern im ersten Halbjahr rund. Das organische Mietwachstum lag bei annähernd 3 %, inklusive Akquisitionen waren es gar 4 %. Neben der Steigerung der Nettokaltmiete pro Quadratmeter um 1,9 % trug dazu auch die auf 3 % gesunkene Leerstandsquote bei. Wie Vorstandsmitglied Holger Hentschel ausführte, ist damit das Ende der Fahnenstange aber in Sicht. Avisiert wird ein Wert von knapp unter 3 %. FFO wächst zweistelligDank deutlich gesunkener Finanzierungskosten übersetzten sich die höheren Mieteinnahmen in einen Mittelzufluss ohne Verkaufserlöse (FFO) von 68 Mill. Euro, ein Zuwachs um fast 11 %. Vor diesem Hintergrund bekräftigte der Vorstand die Prognose für das Gesamtjahr, in dem ein Mietwachstum von über 2 % sowie ein FFO zwischen 138,5 und 141,5 Mill. Euro erwartet wird. Darin berücksichtigt ist der zeitanteilige Effekt aus den seit dem Börsengang getätigten Akquisitionen. Darüber hinaus wird für 2014 auf Basis des bestehenden Portfolios ein FFO-Wachstum von 10 % in Aussicht gestellt. Gemäß der ausgegebenen Dividendenpolitik plant die LEG 65 % des FFO auszuschütten.Um auch organisch weiter zu wachsen, sollen die Investitionen in den Bestand – Instandhaltung und Modernisierung – im laufenden Turnus auf 14 Euro je Quadratmeter hochgezogen werden. Dabei gehen die Düsseldorfer davon aus, von den angestoßenen Modernisierungsmaßnahmen 50 % aktivieren zu können.