LEG greift nach TAG Immobilien

Reiner Aktiendeal - Große Überschneidungen im Aktionärskreis

LEG greift nach TAG Immobilien

ab Düsseldorf – Am deutschen Wohnimmobilienmarkt geht die Konsolidierung weiter: Die in Düsseldorf beheimatete LEG Immobilien streckt ihre Finger nach der Hamburger TAG Immobilien aus. Der Vorstand der LEG bestätigte am Freitag Gespräche über einen möglichen Zusammenschluss der beiden im MDax gelisteten Unternehmen. Im Fall der Fälle würde ein Zusammenschluss im Wege eines öffentlichen Angebots an die Aktionäre der TAG erfolgen, teilten die Düsseldorfer ad hoc mit. Konkret ginge es um den Tausch der TAG-Aktien in Papiere der LEG. Zum jetzigen Zeitpunkt sei jedoch ungewiss, ob eine Transaktion zustande komme.Von dieser Aussage ließen sich die Investoren jedoch nicht abhalten, die sich abzeichnende Übernahme in die Kurse einzupreisen: Insbesondere bei den Aktionären der TAG kam die Nachricht gut an. Die Aktie legte in der Spitze um gut 7 % zu. Zum Handelsende stand mit 22,06 Euro ein Tagesgewinn von 6,6 % zu Buche. Bei LEG sorgte die Ad-hoc-Mitteilung nur vorübergehend für einen Dämpfer. Mit 111,70 Euro ging die Aktie mit einem Plus von 0,8 % aus dem Handel. Die LEG bringt 7,7 Mrd. Euro auf die Waage, TAG 3,2 Mrd. Euro.Zusammen brächten es die Immobilienkonzerne auf einen Immobilienbestand von 220 000 Wohnungen. Damit schöben sie sich vor Deutsche Wohnen, die 164 000 Einheiten zählt, und rangierten deutschlandweit auf dem zweiten Platz hinter Branchenprimus Vonovia. Das Portfolio der LEG setzt sich aus 136 000 Wohnungen zusammen, die weit überwiegend in Nordrhein-Westfalen liegen. Das 85 000 Einheiten schwere Portfolio der TAG hat seinen regionalen Schwerpunkt dagegen in Ostdeutschland. In der Region Rhein-Ruhr zählen die Hamburger dagegen nur gut 4 000 Wohnungen.Wie bei den deutschen Wohnimmobilienkonzernen üblich kommt es im Aktionärskreis der Unternehmen zu großen Überschneidungen. Der Vermögensverwalter Massachusetts Financial Services (MFS) ist bei beiden Unternehmen der größte Einzelaktionär mit jeweils um die 10 %. Der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock ist ebenfalls mit 8,1 % (LEG) und 6,2 % (TAG) in beide Firmen investiert, und auch die deutsche Flossbach von Storch hat bei beiden Wohnimmobilienkonzernen meldepflichtige Schwellen überschritten. Der seit einem Jahr amtierende LEG-Chef Lars von Lackum hatte von Anfang an erklärt, den Blick künftig stärker über die NRW-Grenzen hinaus zu werfen.