Wohnungskonzern

LEG hofft auf mehr Verkäufe in der zweiten Jahreshälfte

Der Transaktionsmarkt für Wohnungen steht praktisch still. Das erschwert den Schuldenabbau der Wohnimmobilienkonzerne. LEG hofft auf die zweite Jahreshälfte.

LEG hofft auf mehr Verkäufe in der zweiten Jahreshälfte

LEG hofft auf mehr Verkäufe
in der zweiten Jahreshälfte

Verschuldungsgrad liegt deutlich über Zielwert von 43 Prozent

hek Frankfurt

Der Wohnungskonzern LEG kommt mit seinen geplanten Immobilienverkäufen nur schleppend voran, hofft aber auf mehr Transaktionen im weiteren Jahresverlauf. “Wir erwarten einen deutlichen Zuwachs an Verkäufen im zweiten Halbjahr”, sagt Vorstandschef Lars von Lackum bei der Präsentation des Zwischenberichts. Der Manager verweist auf die Immobilienmesse Expo Real Anfang Oktober, von der er sich eine gewisse Belebung des derzeit daniederliegenden Transaktionsmarkts erhofft. Als Käufer kämen vermögende Privatpersonen, Kommunen, Genossenschaften und ausländische Investoren in Betracht.

In den ersten sechs Monaten hat LEG nur knapp 700 Einheiten für 39 Mill. Euro abgestoßen. Saldiert mit Zugängen aus früheren Akquisitionen und Neubauten verbleibt ein Nettoabgang von 150 Einheiten, so dass der Gesamtbestand marginal auf 166.890 Einheiten sinkt.

Verkäufe laufen zäh

Die Verkäufe verliefen zäher als geplant, räumt der CEO ein. Insgesamt stehen mehr als 5.000 Einheiten zum Verkauf. Die Desinvestitionen sind notwendig, weil der Zinsanstieg – wie bei vielen Konkurrenten – einen Schuldenabbau notwendig macht. Bei LEG liegt der Verschuldungsgrad, gemessen am Wert der Immobilien, mit 46,6% klar über dem Mittelfristziel von 43%. Der Anstieg um 2,7 Prozentpunkte seit Ende 2022 geht auf Bestandsabschreibungen zurück. Auch Ende 2023 werde der Loan-to-Value noch über dem Zielwert liegen, kündigt von Lackum an.

Die Glaskugel ist trüb.

LEG-Vorstandschef Lars von Lackum

Nach Wertkorrekturen von 4,0% in der zweiten Hälfte 2022 hat LEG nun weitere 7,3% auf das Immobilienportfolio abgeschrieben. Die Folge ist ein Periodenfehlbetrag von 1,03 Mrd. Euro, dem ein Gewinn in ähnlicher Höhe in der ersten Hälfte 2022 gegenübersteht. Von Lackum hält sich bedeckt bei der Frage, ob weitere Abschreibungen drohen. Begründung: Es gibt am Markt kaum Transaktionen. “Die Glaskugel ist trüb.” Die Refinanzierung der im Januar 2024 fälligen 500-Mill.-Euro-Anleihe sei bereits gedeckt. LEG hat sich 400 Mill. Euro über einen besicherten Kredit gesichert und eine Anleihe um 100 Mill. Euro aufgestockt.

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