LEG lässt Blick über NRW-Grenzen schweifen
ab Köln
Der Immobilienkonzern LEG hat dem widrigen Umfeld der Pandemie getrotzt. Die in der Immobilienwirtschaft maßgebliche Kennziffer Funds from Operations (FFO) stieg im abgelaufenen Turnus um gut 12 % auf 383 Mill. Euro. Daran werden die Aktionäre mit einer um 5 % auf 3,78 Euro erhöhten Dividende beteiligt. „Trotz Mietverzicht und pandemiebedingten Einschränkungen haben wir unsere finanziellen und operativen Zielvorgaben übertroffen“, freute sich LEG-Chef Lars von Lackum bei der Bilanzvorlage. Die im Herbst aufgestellte Prognose für 2021 hat Bestand. Demnach rechnen die Düsseldorfer im neuen Geschäftsjahr mit einem FFO 1 zwischen 410 und 420 Mill. Euro.
Zugleich wird von einem Mietwachstum auf vergleichbarer Fläche von 3 % ausgegangen, nachdem die Ist-Miete auf vergleichbarer Fläche 2020 nur um 2,3 % zugelegt hatte. Dahinter stand auch der im Zuge der Pandemie geübte Verzicht auf Mieterhöhungen und die Verlangsamung von Modernisierungsmaßnahmen.
Deutlich stärker als vom Mietwachstum – die Nettokaltmiete legte im abgelaufenen Geschäftsjahr vor allem akquisitionsbedingt um 7 % auf 627 Mill. Euro zu – profitierte die LEG von den marktbedingten Wertsteigerungen, die ein Bewertungsergebnis von 1170 (i.V. 923) Mill. Euro bescherten. Dieses wäre um 400 Mill. Euro höher ausgefallen, hätte die LEG nicht bereits Zahlungen für die CO2-Abgabe berücksichtigt, erläuterte von Lackum. Noch werde die Emissionsabgabe allein vom Mieter geschultert, doch angesichts der politischen Regulierungsbestrebungen geht der LEG-Chef davon aus, dass die Vermieter künftig an der Abgabe beteiligt werden. Anders als Vonovia-Chef Rolf Buch, der sich jüngst dafür aussprach, dass auch die Vermieter bei der Abgabe zur Kasse gebeten werden, hält von Lackum die verursachergerechte Zuordnung für den richtigen Weg. „Die Politik weist aber in eine andere Richtung“, bedauerte der LEG-Chef.
Auf dem Weg, den Bestand mit Portfoliokäufen auch außerhalb des Heimatmarktes Nordrhein-Westfalen auszubauen, ist die LEG 2020 einen guten Schritt vorangekommen. Befanden sich Ende 2019 bei einem Portfoliobestand von 134 000 Wohnungen nur 3 % außerhalb der NRW-Landesgrenzen, waren es ein Jahr später mit 144 530 Wohnungen schon 8 %. Das Wachstum über Portfoliokäufe will die LEG fortsetzen. 2021 sollen erneut um die 7 000 Wohnungen erworben werden nach 9 535 Einheiten im abgelaufenen Geschäftsjahr. Den Aktionsradius beschränkt die LEG dabei auf Westdeutschland. Angesichts eines Verschuldungsgrads von 37,6 % sei finanzieller Spielraum vorhanden.
LEG Immobilien | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
in Mill. Euro | 2020 | 2019 |
Mieteinnahmen | 627 | 586 |
Bereinigtes Ebitda | 467 | 427 |
Bewertungsergebnis | 1 170 | 923 |
FFO1 | 383 | 341 |
Überschuss | 1 365 | 821 |
FFO1/Aktie (Euro) | 5,44 | 5,27 |
Dividende (Euro) | 3,78 | 3,60 |
NTA*/Aktie (Euro) | 122,43 | 105,12 |
Loan-to-Value | 37,6 | 37,7 |
Finanzverbindlichkeiten | 5 869 | 5 054 |
*) Net Tangible Assets ValueBörsen-Zeitung |