Licht am Tunnelende für Samsung Electronics
Samsung Electronics sieht
Licht am Ende des Tunnels
Preisdruck bei Speicherchips lässt offenbar nach
mf Tokio
Der südkoreanische Technologiekonzern Samsung Electronics rechnet im dritten Quartal laut seinem vorläufigen Ausblick mit einem starken Gewinneinbruch und Umsatzrückgang. Allerdings fielen die Zahlen etwas besser aus als erwartet. Offenbar wirkten sich die Kürzungen der Produktion vieler Hersteller, darunter Samsung, positiv auf die Verkaufspreise aus. Die detaillierten Zahlen kommen erst am Monatsende. Analysten zogen dennoch den Schluss, dass der globale Halbleitermarkt seine Talsohle bald erreicht oder schon durchschreitet. Im Vorquartal hatte Samsung noch das schlechteste Quartalsergebnis seit 15 Jahren eingefahren. Die Aktie stieg daher in Seoul zeitweise um bis zu 4,4%.
Der Elektronikriese erwartet, dass der operative Gewinn zwischen Juli und September um 78% gegenüber dem Vorjahr auf 2,4 Bill. Won (1,7 Mrd. Euro) gefallen ist. Analysten hatten im Schnitt ein Minus von 80% erwartet. Der Umsatz ging laut der Vorhersage um 12,7% auf 67 Bill. Won (47 Mrd. Euro) zurück. Zur Begründung verwies der weltgrößte Hersteller von Speicherchips und der zweitgrößte Auftragsfertiger für Prozessoren auf die geringe Nachfrage nach Halbleitern.
Sonderrechte für China verlängert
Wegen der schwächelnden Konjunktur zögern Hersteller von Smartphones und Betreiber von Rechenzentren, neue Chips zu bestellen. Laut Analysten könnte Samsung jedoch von einem Fokus auf margenstärkere Speicherchips für Hochleistungsrechner im Bereich künstliche Intelligenz profitiert haben. Die Fertigungskapazität will der Weltmarktführer bis 2024 verdoppeln. Für Optimismus sorgte auch, dass die USA eine Ausnahmeregelung für das China-Geschäft von Samsung auf unbestimmte Zeit verlängert haben.
Demnach dürfen Samsung sowie der Rivale Hynix ihre Chipfabriken in China weiter ohne Sondergenehmigung mit US-amerikanischer Ausrüstung beliefern. Die Entscheidung beseitigte die Unsicherheit, die über den beiden Marktführern für Speicherchips schwebte. Sie können nun ihr China-Geschäft längerfristig ausrichten.