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Lightprodukt statt Prasserei

Börsen-Zeitung, 20.12.2018 Wer wurde nicht schon alles als möglicher Käufer des Geschäfts mit frei verkäuflichen Medikamenten von Pfizer gehandelt? Auch für die Consumer-Health-Sparte von GlaxoSmithKline wurden bereits vermeintlich plausible...

Lightprodukt statt Prasserei

Wer wurde nicht schon alles als möglicher Käufer des Geschäfts mit frei verkäuflichen Medikamenten von Pfizer gehandelt? Auch für die Consumer-Health-Sparte von GlaxoSmithKline wurden bereits vermeintlich plausible Interessenten aufgezählt. Aber statt mit der branchenüblichen M&A-Prasserei warteten die beiden Pharmakonzerne zu Weihnachten mit einem Lightprodukt auf. Sie legen ihre beiden Sparten einfach zusammen. Auf diese Weise können sie ohne großen Kapitaleinsatz die Kostenvorteile einer Fusion genießen. Dem größeren Partner GlaxoSmithKline ermöglicht dies zudem den eleganten Ausstieg aus dem Geschäft mit Sensodyne-Zahnpasta und Voltaren-Schmerzmitteln. Binnen drei Jahren soll das Joint Venture in London an die Börse gehen. Glaxo-Chefin Emma Walmsley hatte zuvor Novartis aus der Sparte herausgekauft und fürs Kerngeschäft den Onkologie-Experten Tesaro erworben. M&A-Investmentbanker dürften also dieses Jahr schon genug an GlaxoSmithKline verdient haben. Aber wer weiß? Vielleicht winken ihnen ja auch für diesen “Capital Light”-Deal fette Prämien. hip