Liquiditätslage stresst Voltabox

Prüfer sehen bestandsgefährdendes Risiko

Liquiditätslage stresst Voltabox

ak Köln – Mit deutlicher Verzögerung hat Voltabox am Donnerstagnachmittag endlich einen testierten Abschluss vorgelegt. Dem Hersteller von Batteriesystemen attestieren die Wirtschaftsprüfer von Baker Tilly ein bestandsgefährdendes Risiko angesichts der angespannten Liquiditätslage und der Tatsache, dass die Planbarkeit des Geschäfts durch die Covid-19-Pandemie erheblich eingeschränkt ist.Voltabox hat im Abschluss 2019 die Bilanz bereinigt und so – wie schon im Mai angekündigt – Wertanpassungen auf Vorräte, außerordentliche Abschreibungen und eine Drohverlustrückstellung im Umfang von insgesamt rund 100 Mill. Euro vorgenommen. Der Konzernverlust belief sich auf 102 Mill. Euro bei rund 57 Mill. Euro Umsatz. Die Bilanzsumme hat sich auf 89 Mill. Euro halbiert, die Eigenkapitalquote beträgt damit immer noch 58 (i.V. 85) %.Vorstandschef Jürgen Pampel räumte im Geschäftsbericht ein, dass Voltabox Absatz und Ergebnisplanungen viel zu optimistisch angesetzt hatte. “Wir sind uns bewusst, dass Erwartungen enttäuscht worden sind.”Zu den bestehenden Problemen kommen jetzt auch noch erhebliche Negativeffekte aus der Coronakrise. Voltabox erwartet für das laufende Jahr einen weiteren Umsatzeinbruch auf 25 Mill. bis 45 Mill. Euro und ein Ergebnis, das schon auf Ebitda-Ebene mit einer Marge von höchstens – 6 % negativ sein wird.Im ersten Quartal betrug der Umsatz des Unternehmens nur knapp 3 Mill. Euro, wobei ein Nettoverlust von 16,6 Mill. Euro anfiel. Voltabox war nach eigenen Angaben bereits im März erheblich von blockierten Lieferketten und Stornierungen betroffen.Die Verkaufsabsichten der Mutter Paragon, die 60 % an Voltabox hält, bestehen laut Pampel noch immer. Der testierte Abschluss von Paragon war bei Redaktionsschluss am Donnerstag noch nicht publiziert.