igo Stuttgart – Navigationsgeräte verkauft der niederländische Kartenentwickler TomTom nicht mehr im großen Stil. Die wichtigen Wachstumsfelder offenbaren sich in den Zahlen für das zweite Quartal. In diesem Zeitraum stieg der Umsatz dank des Geschäftsbereichs Fernmessung und eines Wachstums von 42 % in der Lizenzvergabe an andere Unternehmen um 5 % auf 265 Mill. Euro und damit deutlicher als erwartet.Das Geschäftsmodell des Konzerns leidet seit Jahren darunter, dass Navigationsgeräte heute auf jedem Smartphone vorhanden sind. Daher konzentriert sich TomTom auf die Entwicklung von Karten und die digitale Vernetzung in Autos.Das Kartengeschäft verhalft dem Konzern denn auch zu überzeugenden Quartalszahlen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank wegen höherer Kosten für Produkteinführungen und Forschung dennoch. Der Gewinn nach Steuern vor Dritten lag bei 2,5 Mill. Euro nach 8,9 Mill. Euro im Vorjahresquartal. Im Halbjahr stieg der Umsatz um 3 % auf 470 Mill. Euro. Das Jahresziel von 1 Mrd. Euro Umsatz bleibt in Reichweite.Analysten waren in ersten Reaktionen zufrieden mit den Ergebnissen. Sie hatten im Schnitt mit 1 Mill. Euro Gewinn gerechnet. Dank einer Steuerrückzahlung von 1,8 Mill. Euro übertraf TomTom diese Schätzung. Auch der Umsatz lag über der Prognose von 252 Mill. Euro.Marc Zwartsenburg von der ING hob insbesondere das Wachstum in der Fernmessung von 37 % hervor. Die Vermessung mit Hilfe von Sensoren gilt im Hinblick auf das automatisierte Fahren als Zukunftsgebiet. TomTom arbeitet in dem Bereich mit mehreren Autobauern zusammen und will die Kooperation mit dem Zulieferer Bosch intensivieren.Im Rahmen der Zahlenvorlage gab TomTom zudem einen Wechsel im Vorstand bekannt. Taco Titulaer wird Marina Wyatt im August als Finanzvorstand nachfolgen. Titulaer begann 2005 bei TomTom und hatte unter anderem leitende Positionen in den Bereichen Controlling, Finanzen und Investor Relations inne.