Lkw-Absatz in Europa sinkt um fast 40 Prozent

Von Januar bis Mai trifft es vor allem schwere Laster

Lkw-Absatz in Europa sinkt um fast 40 Prozent

jh München – Die Lockerungen in der Coronakrise wirken sich auf die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen in Europa offenbar leicht positiv aus. Die Talfahrt geht jedoch weiter. Im Mai sank die Zahl der Neuzulassungen um rund 49 % auf etwa 123 500 Lkw und Busse, wie der Europäische Automobilherstellerverband (Acea) mitteilt. Verglichen mit dem April, in dem es in der EU, Großbritannien und der Efta um gut 68 % nach unten ging, ist dies ein Lichtblick. Für die ersten fünf Monate ergibt sich laut der Statistik von Acea ein Rückgang um 38 %.Überdurchschnittlich stark trifft es die Klasse der Lkw mit einem Gesamtgewicht von 16 Tonnen und mehr: Hier ging es im Mai wie im April um 60 % abwärts, von Januar bis Mai um 41 %. Am meisten verloren im vergangenen Monat kleinere Märkte wie Bulgarien und Ungarn, in denen die Zahl der Neuzulassungen um mehr als 80 % abstürzte. Von den größten Absatzregionen ging es in Spanien und Deutschland am steilsten nach unten (siehe Tabelle). Schon vor Ausbruch der Coronavirus-Pandemie hatte sich seit Mitte 2019 die Nachfrage nach Lkw in Europa abgeschwächt. Die Branche sprach nach überdurchschnittlich guten Jahren von einer Normalisierung, im März jedoch verschärfte sich die Lage drastisch. Die Lkw-Hersteller reagieren mit Kostensenkungen auf die Flaute. Zuletzt kündigten, wie berichtet, die schwedischen Unternehmen Scania und Volvo einen erheblichen Stellenabbau an.In der Klasse der leichten Nutzfahrzeuge unter 3,5 Tonnen, zu denen Transporter zählen, rutschten die Neuzulassungen im Mai um 46 % auf gut 104 000 Einheiten ab. Im Monat zuvor registrierte Acea sogar ein Minus von 71 %. Für die ersten fünf Monate ergibt sich ein Rückgang um 38 %. In Deutschland, dem nach Frankreich zweitgrößten Nutzfahrzeugmarkt in Europa, stürzten die Neuzulassungen aller Lkw und Busse im Mai um knapp 48 % auf rund 20 600 Einheiten ab. In den ersten fünf Monaten ging es um 28 % auf gut 125 000 Stück abwärts.