Lkw-Industrie auf Talfahrt
Ein Rückfall des Marktes um ein Fünftel wäre happig: Damit rechnet der Vorstand von Traton für den Lkw-Absatz in Europa, wenn es im nächsten Jahr schlecht läuft. Anzeichen für eine abgeschwächte Nutzfahrzeugkonjunktur gibt es schon länger – auch aus Asien und Nordamerika. Signale für einen Abschwung sendeten wie Traton die Konkurrenten Daimler und Volvo, ebenso die Zulieferer Knorr-Bremse und SAF-Holland. Die Frage ist nun, welche Unternehmen die Talfahrt mit möglichst wenig Schrammen überstehen. Die Meister im Bewältigen einer Krise können sogar Marktanteile gewinnen. Traton hat den Instrumentenkasten für mehr Flexibilität und weniger Kosten schon geöffnet: Arbeitszeitkonten und Leiharbeiter gehören zu den Klassikern am Anfang. Ob das genügt, ist jedoch ungewiss. Das Management von Traton und des Mutterkonzerns Volkswagen können jedenfalls heilfroh sein, den Börsengang Ende Juni trotz holpriger Vorbereitung durchgezogen zu haben – wenn auch nur als kleinere Nummer. Jetzt ist das Tor an die Börse für die Lkw-Branche erst einmal fest verschlossen. jh