London streicht neue Regeln
London spart sich neue Regeln zur Corporate Governance
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Die britische Wirtschaftsministerin Kemi Badenoch hat die Einführung neuer Berichterstattungspflichten für Unternehmen aufgegeben. Die Regierung zog eine entsprechende Vorlage für das Unterhaus zurück, über die am Dienstag diskutiert werden sollte. Zu den nun doch nicht zu erwartenden Vorgaben zählte unter anderem ein jährliches Statement dazu, wie die Unternehmen kurz-, mittel- und langfristig ihre Resilienz gewährleisten wollen. Boardmitglieder sollten das Risiko, dass es zu schwerwiegendem Betrug kommen könnte, bewerten. Auch die Frage nach einer unabhängigen Prüfung von Angaben zu den CO2-Emissionen fehlte nicht. Man wolle sich nun lieber verstärkt dem Bürokratieabbau widmen, hieß es aus dem Ministerium.
"Das ist ein willkommener Schritt und wird die Wettbewerbsfähigkeit des Vereinigten Königreichs stärken", sagte Julia Hoggett, die Chefin der Londoner Börse. Gute Corporate Governance sei im Interesse aller. Allerdings habe sich die britische Herangehensweise, Corporate-Governance-Prozesse immer weiter auszuweiten, negativ auf die Effizienz börsennotierter Firmen ausgewirkt und dem Finanzplatz geschadet, "so gut sie auch gemeint sein mag". Auch UK Finance, The City UK und die Capital Markets Industry Taskforce begrüßten den Verzicht auf die zusätzlichen Pflichten.