Londoner Finanzinvestor IK will Kersia kaufen

Französische Tierdesinfektionsfirma aus dem Portfolio von Ardian steht auf Platz zwei in Europa

Londoner Finanzinvestor IK will Kersia kaufen

cru Frankfurt – Europas größter Finanzinvestor Ardian plant die Veräußerung der Mehrheitsanteile an Kersia, einem französischen Unternehmen in der Bio- und Lebensmittelsicherheit, das unter anderem Produkte zur Desinfektion von Tieren verkauft. Hierzu befinde sich Ardian derzeit in exklusiven Verhandlungen mit dem Londoner Finanzinvestor IK Investment Partners, teilte das französische Private-Equity-Haus mit. Über die finanziellen Details der Transaktion hätten die Parteien Stillschweigen vereinbart, hieß es.Kersia wurde 2016 durch den Zusammenschluss der Ardian-Portfoliounternehmen Hypred und Anti-Germ gegründet. Seitdem hat sich Kersia zu dem nach eigenen Angaben weltweit führenden Unternehmen in den Bereichen Biosicherheit und Lebensmittelsicherheit entwickelt und erzielt aktuell mit mehr als 1 500 Mitarbeitern in über 120 Ländern einen Umsatz von 300 Mill. Euro. Durch die Übernahme der britischen Holchem war Kersia zum zweitgrößten Unternehmen der Branche in Europa aufgestiegen. Nach sechs ZukäufenEs war die sechste Übernahme, seit Ardian das Unternehmen im Jahr 2016 gekauft hatte. Kersia wird nun das erste Investment des neunten IK-Fonds, der vor einigen Monaten mit einem Volumen von 2,85 Mrd. Euro geschlossen wurde. Als große Konkurrenten von Kersia im Tierdesinfektionsmarkt gelten Diversey, Evans Vanodine und Gea. IK Investment Partners ist ein Private-Equity-Unternehmen schwedischen Ursprungs mit Sitz in London sowie weiteren Niederlassungen in Hamburg, Paris und Stockholm.Ende 2019 meldete IK eine weitere Akquisition in Deutschland. Zu einer nicht genannten Bewertung wurde Ondal von der Schweizer Beteiligungsgesellschaft Capvis übernommen. Ondal wird als ODM-Hersteller – Original Design Manufacturer – von Tragesystemen für Medizintechnik beschrieben, die in Operationssälen und Intensivstationen eingesetzt werden. Der Markt für Gesundheitsleistungen wächst kontinuierlich, ist geprägt durch einen Outsourcing-Trend sowie Zukaufsmöglichkeiten, und er ist wenig konjunkturabhängig. Mit Ondal hat IK das dritte deutsche Unternehmen in der Medizintechnik in zwei Jahren erworben. Drei deutsche DealsIm Juni 2019 hatte sich der Fonds die LAP-Gruppe von Capiton zugelegt, einen Anbieter von Systemen zur Laserprojektion und -messung, Software zur Qualitätssicherung sowie Hardware in Strahlentherapie. Und im Mai 2018 kam Klingel Medical Metal von Halder hinzu, ein Hersteller von komplexen Metallkomponenten vorwiegend für orthopädische, kardiovaskuläre und dentale Implantate sowie in Instrumenten für Endoskopie und Roboterchirurgie.