Lone Star lotet Börsengang für Xella aus
Reuters/ab München/Düsseldorf – Der Baustoff-Konzern Xella erwägt Insidern zufolge einen neuen Anlauf an die Börse. Der Eigentümer des für den Porenbeton Ytong bekannten Unternehmens, der US-Finanzinvestor Lone Star, habe bereits mit Investmentbankern darüber gesprochen, sagten drei mit den Überlegungen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Als möglicher Termin für die Emission wird auf das zweite Quartal 2019 verwiesen. Mandate für die Banker gibt es aber noch nicht. Lone Star und Xella wollten sich nicht äußern. Der Finanzinvestor hatte Xella erst Ende 2016 für 2,2 Mrd. Euro von PAI Partners und Goldman Sachs erworben.Normalerweise bleiben Finanzinvestoren länger an Bord. Lone Star fürchte aber eine Korrektur an den Börsen und versuche Xella daher schon früh wieder loszuwerden. “Jeder will noch aus der Tür kommen, bevor sie zufällt”, sagte einer der Insider. Unter den vorherigen Eigentümern hatte Xella im Herbst 2015 schon einmal den Börsengang in Angriff genommen, die Pläne scheiterten jedoch – am volatilen Kapitalmarktumfeld, wie es damals hieß. Ein Jahr später, im Dezember 2016, trennten sich PAI Partners und Goldman Sachs von dem acht Jahre lang gehaltenen Baustoff-Konzern, der ursprünglich aus dem Besitz des Duisburger Familienkonzerns Haniel stammte.Xella gilt als führender Hersteller von Porenbeton, Kalksandstein sowie gips- und zementgebundenen Faserplatten. Mit 6 100 Beschäftigten werden 91 Produktionsstätten in 20 Ländern und Vertriebsorganisationen in mehr als 30 Ländern betrieben. Das Unternehmen hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 1,4 Mrd. Euro umgesetzt und vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sonderfaktoren 248 Mill. Euro verdient, entsprechend einer Ebitda-Marge von 18 %. Seit März 2016 steht Joachim Fabritius an der Spitze des Unternehmens. Sein Vorgänger, Jan Buck-Emden, der seit 2001 für Xella gearbeitet hatte, hatte das Unternehmen im Oktober 2015 wenige Tage nach dem abgeblasenen Börsengang verlassen.Gemessen an den Bewertungen von Baustoff-Herstellern wie Wienerberger oder der französischen Imerys könnte es Xella auf einen Börsenwert von bis zu 2 Mrd. Euro bringen. 650 Mill. Euro hat sich Lone Star bereits ausschütten lassen. Xella musste dafür zusätzlich Schulden aufnehmen.