Lonza startet Spartenverkauf
Reuters Frankfurt/Zürich – Der Schweizer Pharmazulieferer Lonza startet Insidern zufolge den Verkaufsprozess für sein Geschäft mit Spezialchemikalien. Es werde erwartet, dass die mit der Transaktion betraute UBS im Oktober Informationsunterlagen zur Sparte Lonza Specialty Ingredients (LSI) an potenzielle Interessenten wie Lanxess oder Clariant sowie Finanzinvestoren schicken werde, sagten mit der Transaktion vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. LSI könnte in einem Deal mit 3 bis 3,5 Mrd. sfr bewertet werden, entsprechend dem Zehn- bis Zwölffachen des operativen Ergebnisses (Ebitda).Lonza will sich auf seine Stellung als Produktionspartner für Pharma- und Biotech-Unternehmen konzentrieren und hat LSI im Juli ins Schaufenster gestellt. Der Bereich, der Farben, Hygiene- und Körperpflegeprodukte, aber auch Chemikalien zur Holzbehandlung und zum Korrosionsschutz in der Öl- und Gasindus-trie herstellt, kämpft mit schrumpfenden Umsätzen und hinkt bei der Rentabilität hinterher. Im ersten Halbjahr sanken die Verkaufserlöse der Sparte trotz Coronavirus-bedingt stärkerer Nachfrage nach Hygieneprodukten um 4,7 % auf 819 Mill. sfr, während sie konzernweit um 3,3 % auf 3,07 Mrd. zulegten. Die bereinigte Ebitda-Marge betrug 19,7 % verglichen mit 29,1 % im Konzern.Lonza hatte 2017 den amerikanischen Arzneimittelkapsel-Hersteller Capsugel für 5,5 Mrd. Dollar übernommen. Nicht zum Kerngeschäft gehörende Geschäfte wie etwa der Bereich Wasseraufbereitung hingegen wurden abgestoßen.