LPKF enttäuscht mit bestätigter Prognose
ste Hamburg
Der Laserspezialist LPKF hat bei der Vorlage vorläufiger Zahlen für das erste Halbjahr 2021 die Prognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigt, Anleger aber enttäuscht. Die Aktie des Unternehmens aus Garbsen gab in der Spitze um 5,7% auf 20,30 Euro nach und war größter Verlierer im SDax.
Die Erwartungen an Umsatz und Profitabilität hätten über dem oberen Ende der von LPKF in Aussicht gestellten Zielspannen gelegen, so ein Börsianer. Auf die Stimmung drückte offenbar auch der Hinweis, dass der Vorstand im laufenden Jahr keine realistische Chance mehr für einen größeren Auftrag für die LIDE-Technologie sieht, was LPKF mit einer veränderten Einschätzung des Zeitplans bei laufenden Kundenprojekten begründete.
Mit dem LIDE-Verfahren (Laser Induced Deep Etching), das als Grundlagentechnologie für die Fertigung von Mikrochips, Displays und Sensoren gilt, ist es möglich, dünnes Glas schnell, präzise und ohne Beschädigungen wie Mikrorisse zu bearbeiten. Anfang Juni hatte LPKF über den ersten Auftrag zur Serienfertigung in der Halbleiterindustrie informiert. Der Auftrag eines Chipherstellers hat ein Volumen von 5 bis 8 Mill. Euro und soll sich vor allem 2022 im Umsatz niederschlagen.
Für das laufende Jahr erwartet LPKF weiterhin ein Umsatzwachstum um 15 bis 25% auf 110 Mill. bis 120 Mill. Euro. Die operative Rendite (Ebit-Marge) soll in diesem Jahr 10 bis 13 (i.V. 7,8)% erreichen. Den vorläufigen Zahlen zufolge verbuchte LPKF im zweiten Quartal einen auf 20,1 (i.V. 30,5) Mill. Euro gesunkenen Umsatz sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von rund –1,7 (+5,2) Mill. Euro. Den Auftragseingang im zweiten Quartal bezifferte LPKF mit 30,2 (17,9) Mill. Euro, der Auftragsbestand liege zum 30. Juni mit 53,6 Mill. um 145% über dem Vorjahresniveau. Für das dritte Quartal rechnet man bei LPKF mit einem Umsatz von 30 Mill. bis 35 (25,2) Mill. Euro und einem Ebit zwischen 3 Mill. und 7 (4) Mill. Euro.