Mit Kostensenkungen aus Verlustzone

LPKF strebt 2025 deutlich besseres Ergebnis an

Der Laserspezialist LPKF spricht von einer soliden Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr. Doch wegen gebremster Investitionstätigkeit bei einigen Kunden ist die Auftragslage enttäuschend.

LPKF strebt 2025 deutlich besseres Ergebnis an

LPKF setzt auf höhere Profitabilität 2025

Laserspezialist plant Sparmaßnahmen – Auftragslage enttäuscht – Margenziel 2024 gekürzt

ste Hamburg

Anleger muss der Laserspezialist LPKF erst noch weiter überzeugen. Der Aktienkurs des ehemaligen TecDax-Unternehmens liegt aktuell bei 8 Euro und seit Ende vergangenen Jahres mit rund 20% im Minus. Der seit 2022 amtierende Vorstandschef Klaus Fiedler, dessen Vertrag der LPKF-Aufsichtsrat im April bis Ende 2028 verlängerte, zeigt sich im Gespräch mit der Börsen-Zeitung zuversichtlich. Mit Blick auf den Halbjahresbericht konzediert er aber auch, dass sich in vielen Kernmärkten der Auftragseingang im zweiten Quartal deutlich langsamer als erwartet entwickelt habe. Das liege aber nicht an den Produkten des Unternehmens – die Pipeline sei „sehr solide“. Vielmehr sei der Investitionsappetit bei einigen Kunden zurzeit gering.

Hoffnung auf zweites Halbjahr

Das gelte vor allem für das Welding-Segment, das die aktuelle Branchenflaute im Automobilsektor spüre. „Wir sehen in diesem Sektor keine Anzeichen für eine Aufhellung in diesem Jahr.“ Auch im Segment Development sei die Konvertierung von Kundenprojekten in Aufträge zuletzt schwierig gewesen. Im Segment Electronics habe im Juni eine deutliche Aufhellung des Auftragseingangs eingesetzt. „Wir sehen seit sieben Wochen Signale, dass der Knoten geplatzt sein könnte.“ Im Segment Solar sei man mit Aufträgen für 2024 ausgelastet. Als ermutigend hebt Fiedler „die starke Auftragslage und Marktdynamik in neuen Geschäftsfeldern" hervor, vor allem im Geschäft mit LIDE-Produkten im Halbleiterbereich. „Was den Auftragseingang angeht, erwarten wir ein besseres zweites Halbjahr.“

In den ersten sechs Monaten stand der Auftragseingang mit rund 61% um 8% unter dem Vorjahreswert in den Büchern, der Auftragsbestand mit 65,5 Mill. Euro um nicht zufriedenstellende 20%. Der Umsatz lag mit rund 55 (i.V. 48) Mill. Euro etwas über dem Halbjahresniveau von 2023, wobei die Erlöse im zweiten Quartal mit knapp 30 (28) Mill. Euro innerhalb der LPKF-Zielspanne von 28 bis 33 Mill. Euro blieben. Gleiches gilt für das bereinigte operative Ergebnis (Ebit), das in einem Korridor zwischen -3 und +2 Mill. Euro landen sollte und sich mit -0,8 Mill. Euro weiter im negativen Bereich bewegte.

Berater an Bord

Für 2024 avisiert das Unternehmen nun einen Umsatz von 130 bis 135 Mill. Euro – 5 Mill. Euro weniger am oberen Ende. Die bereinigte Ebit-Marge soll zwischen 4 und 7% anstatt zwischen 4 und 8% landen. Mittelfristig wird eine zweistellige Rendite angestrebt. Wann genau, lässt LPKF offen. „Was die Profitabilität angeht, arbeiten wir gerade mit einem Berater an Maßnahmen, die wir zum Jahresende nahezu vollständig umgesetzt haben werden", unterstreicht Finanzchef Christian Witt, ohne Details zu nennen. Die Sparmaßnahmen sollen 2024 erste Effekte zeigen und 2025 einen deutlichen Beitrag zur Ergebnisverbesserung liefern. „Wir erwarten daraus im kommenden Jahr eine erhebliche Verbesserung unserer Profitabilität.“

Wachstumspläne umsetzen

Vorstandschef Fiedler fügt hinzu, dass man sich von Aktivitäten, mit denen sich LPKF nicht mehr vom Markt abheben und kein großes Wachstum mehr erzielen könne, getrennt habe. „Alle Produktlinien sind so aufgestellt, dass sie einer einheitlichen Philosophie folgen.“ Zugleich sei LPKF resilient, wenn einzelne Märkte mal nicht gut liefen. „Es geht jetzt vor allem darum, die Wachstumspläne effizient umzusetzen und mit unserer guten Marktpositionierung Volumenmärkte zu erobern.“

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