LPKF verfehlt Ziele für Bestellungen

Laserspezialist stärkt Vertrieb - "Eine gewisse Stückhaftigkeit der Großaufträge"

LPKF verfehlt Ziele für Bestellungen

Von Carsten Steevens, HamburgDer Laserspezialist LPKF sieht sich nach sechs Quartalsgewinnen in Folge den Worten seines seit Mai 2018 amtierenden Vorstandsvorsitzenden zufolge “jetzt wieder nachhaltig profitabel aufgestellt”. Zahlen wie Umsatz, Ergebnis, Cash-flow, Working Capital und Cash-Position seien gut und bewegten sich in die richtige Richtung. Weniger zufrieden zeigt sich das Unternehmen aus Garbsen mit der Auftragslage. Bei Auftragseingang und Auftragsbestand sei man nach den ersten neun Monaten “noch nicht dort, wo wir hinwollten”, erklärte Bendele im Gespräch mit der Börsen-Zeitung.Dass sich der Ordereingang mit 81,3 (i. V. 103,8) Mill. Euro um fast 22 % unter dem Vorjahresniveau und auch unter dem auf 10,7,5 (87,7) Mill. Euro gestiegenen Umsatzlevel bewegt und dass der Auftragsbestand mit 32,1 (54,4) Mill. Euro um 41 % niedriger als im Vorjahr liegt, führte der Vorstandschef auf mehrere Gründe zurück. So habe man es in zwei der vier Geschäftseinheiten mit großen Einzelaufträgen zu tun, die “naturgemäß” nicht in jedem Quartal vorkämen. Es gebe eine “gewisse Stückhaftigkeit der Großaufträge”. Um diesen Effekt bereinigt liege LPKF nach den ersten neun Monaten fast auf Vorjahresniveau. Hinzu komme eine Verzögerung von Aufträgen, auch wenn das Unternehmen von der konjunkturellen Eintrübung nicht direkt betroffen sei.Sorgen bereiteten ihm diese Entwicklungen nicht, meinte Bendele. “Wir werden auch im kommenden Jahr Umsatz und Gewinn weiter steigern.” Man habe aber Maßnahmen eingeleitet, vor allem um im Vertrieb stärker zu werden. LPKF wachse daher, so der Vorstandsvorsitzende weiter, sollte der Auftragseingang in jedem Geschäftsjahr längerfristig über dem Umsatz liegen. Im September hatte das Unternehmen seine Umsatzprognose für 2019 auf 135 Mill. bis 140 Mill. Euro und die erwartete operative Rendite (Ebit-Marge) auf 12 bis 14 % angehoben. In den Folgejahren will LPKF bei der Ebit-Marge über 14 % landen (vgl. BZ vom 10. September).Alle vier Segmente sollen nachhaltig profitabel werden. Bei drei Geschäftseinheiten sei das der Fall, bei der vierten – Welding – sei man nach neun Monaten des laufenden Jahres fast so weit. Bendele unterstrich, dass sich das Unternehmen weiter verbessern müsse. “Die Konkurrenz schläft nicht, wir sind in einem schnelllebigen Geschäft unterwegs.” LPKF müsse “noch klarer als in der Vergangenheit den Wert unserer Lösungen für die Kunden generieren und kommunizieren”.Finanzvorstand Christian Witt fügte hinzu, dort, wo man den Markt gut bearbeite, könne man Interesse stärker wecken. Wichtig sei neben den Auftragseingängen, dass man in den einzelnen Geschäftseinheiten die richtigen Trends und die Projekt-Pipeline sehe. Witt verwies auf eine inzwischen erreichte Netto-Cash-Position von gut 12 Mill. Euro und einen operativen Gewinn in drei Quartalen von 15 Mill. Euro. Das gebe LPKF bis auf Weiteres einen hinreichend großen finanziellen Spielraum. “Wir können uns kurz- und mittelfristig auch kleine, gezielte Zukäufe vorstellen, um neue Technologien zu entwickeln oder Technologieentwickler zu akquirieren.”