LPKF verschärft Sparkurs nach mattem Jahresstart

Laserspezialist will 13 Prozent seiner Stellen streichen - Break-even-Schwelle soll weiter sinken

LPKF verschärft Sparkurs nach mattem Jahresstart

ste Hamburg – Nach dem Verlustjahr 2015 ist der Spezialmaschinenbauer LPKF auch enttäuschend in den laufenden Turnus gestartet. Mit einer revidierten Umsatzprognose für 2016 erschreckte der Laserspezialist aus Garbsen Investoren: Die LPKF-Aktie, nach einem Kursrutsch um 35 % im vergangenen Jahr im März aus dem TecDax gefallen, sackte am Montag in der Spitze um gut 18 % ab. Aus dem Handel ging das Papier mit einem Minus von 12,9 % bei 6,31 Euro. Ob die Ergebnisprognosen für 2016 und 2017 noch aufrechterhalten werden können, will der Technologiekonzern bei der Vorlage des Zwischenberichts zum ersten Quartal am 12. Mai mitteilen.Der mit gut 140 Mill. Euro bewertete Konzern, der unter dem schwachen Geschäft mit Systemen zur Laser-Direkt-Strukturierung (LDS) leidet und im vorigen Jahr bereits zweimal Prognosen kassierte, erwartet den Umsatz 2016 nun in einer Spanne von 90 Mill. bis 110 Mill. Euro statt bislang 100 Mill. bis 120 Mill. Euro. In den ersten drei Monaten seien die Erlöse um 31 % auf knapp 15 Mill. Euro gesunken, teilte LPKF auf Basis vorläufiger Berechnungen mit. Der Auftragseingang habe sich zwar deutlich besser entwickelt, Unsicherheiten für das Gesamtjahr blieben jedoch bestehen.Auf Grundlage der bisherigen Umsatzprognose hatte das Unternehmen für 2016 ein Betriebsergebnis von 1 Mill. bis 11 (i.V. – 3,7) Mill. Euro angekündigt. Von 2017 an sollten wieder ein durchschnittliches Umsatzwachstum von mindestens 10 % pro Jahr sowie zweistellige Ebit-Margen erreicht werden. Die Erlöse waren im vorigen Jahr um 27 % auf gut 87 Mill. Euro gesunken. Das negative Ebit enthielt Restrukturierungsaufwendungen von 1,1 Mill. Euro.LPKF will nun Sparmaßnahmen verschärfen. Weil die Entwicklung einiger Geschäftsbereiche schwer vorhersehbar sei, sollen 13 % des Personals abgebaut werden. Gemessen an der Beschäftigtenzahl von Ende 2015 bedeutet das den Wegfall von gut 100 Stellen. Im erst Ende März vorlegten Geschäftsbericht hatte das Unternehmen noch erklärt, mit 778 (795) Stellen sehe man sich gut aufgestellt, um langfristig auf den Wachstumspfad zurückzukehren. Das Unternehmen hat einige Wachstumsjahre hinter sich: 2006 lag die Beschäftigtenzahl noch unter 300.Ferner will der LPKF-Vorstand 2016 auf Tantiemen verzichten. Die vier aktiven Vorstandsmitglieder erhielten im vergangenen Jahr laut Geschäftsbericht eine Gesamtvergütung von 1,46 Mill. Euro, wobei insgesamt 369 Mill. Euro auf variable Bestandteile entfielen. Der Konzern, der für 2015 keine Dividende zahlen will, kündigte auch eine Reduzierung der Investitionen an, um die Break-even-Schwelle durch alle Maßnahmen für 2017 auf unter 90 Mill. Euro weiter zu senken.—– Wertberichtigt Seite 8