Hohe Standortkosten

Lufthansa Airlines bleibt Sorgenkind

Das Lufthansa-Kerngeschäft leidet unter den hohen Standortkosten in Deutschland und hinkt deshalb den anderen Sparten des Konzerns hinterher.

Lufthansa Airlines bleibt Sorgenkind

Lufthansa Airlines bleibt
ein Sorgenkind

Positiver Verlauf in anderen Geschäftsfeldern

lis Frankfurt

Das kriselnde Kerngeschäft Lufthansa Airlines hinkt weiter der Entwicklung in den anderen Geschäftsfeldern des Luftfahrt-Konzerns hinterher. Die Zweiteilung des Unternehmens zwischen dem positiven Verlauf insgesamt „mit Ausnahme der Lufthansa Airlines und der Cityline“ habe sich zuletzt verstärkt, obwohl die Passagierflüge insgesamt gewachsen seien und die Kapazitätsauslastung im August mit 88% einen neuen monatlichen Rekord markierte, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Montagabend vor Journalisten in Frankfurt. Am 29. Oktober wird Spohr – erstmals zusammen mit dem neuen Finanzvorstand Till Streichert – die Neunmonatszahlen präsentieren. Ziel sei es, dass Lufthansa Airlines 2026 zum 100. Geburtstag der Fluggesellschaft wieder zum Aushängeschild geworden ist, so Spohr.

Restrukturierungsprogramm

Ein Restrukturierungsprogramm war kürzlich lanciert worden, bei dem niedrigere Kosten und ein Absinken der Komplexität in dem Geschäft im Fokus stehen. Indes lasten unter anderem die hohen Standortkosten in Deutschland auf der Lufthansa, auf die das Unternehmen weniger Einfluss hat als auf die eigenen Kosten. „Hebt ein Flieger in Dresden ab, fallen rund 4.500 Euro Gebühren an. 100 Kilometer weiter, in Prag, sind es nur 500 Euro“, rechnet Spohr vor. Nicht nur deshalb „müssen wir internationaler werden.“ Schon heute erziele die Lufthansa mehr als 75% ihrer Umsätze im Ausland. Dieser Trend wird durch die Übernahme der Ita in Italien sowie durch mögliche weitere Zukäufe befördert. Details nennt der Lufthansa-Chef nicht, das Interesse der deutschen Airline am Konkurrenten Tap aus Portugal ist aber bekannt.

Problem Boeing

Neben den hohen Standortkosten lasten große operative Herausforderungen auf der Fluggesellschaft. Spohr nennt beispielhaft die Personalengpässe an den Flughäfen, bei den Zulieferern, aber auch bei Lufthansa selbst. Das größte Problem ist derzeit aber die Verspätung bei den Flugzeugauslieferungen, vor allem bei Boeing. Derzeit warte man auf 41 Flugzeuge, die schon hätten kommen sollen. Man fliege deshalb unter anderem mit 23 Maschinen, die schon hätten ausgemustert werden sollen. Das schade auch der Umwelt, so Spohr.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.