Lufthansa baut um
lis Frankfurt – Die Deutsche Lufthansa baut derzeit nicht nur ihr Fluggeschäft um, sondern fasst auch Veränderungen in anderen Konzernbereichen ins Auge. So muss etwa die Catering-Tochter LSG Sky Chefs Produktionsstandorte schließen, was einen deutlichen Stellenabbau zur Folge haben könnte. Nach einem Konzeptvorschlag an den Konzernvorstand könnte die Zahl der Produktionsstandorte in Europa von jetzt 23 auf 7 reduziert werden. In Deutschland könnten bei einer Umsetzung 1 700 von 5 500 Vollzeitstellen wegfallen, europaweit stehen 2 400 Jobs auf der Kippe.Die Pläne seien noch in einer “sehr frühen Konzeptphase”, betonte eine LSG-Sprecherin. Eine Umsetzung sei bis zum Jahr 2021 zum großen Teil sozialverträglich möglich. Entschieden sei aber noch nichts. Fest steht bereits die Schließung der Standorte in Dresden zum Jahresende 2016 und Bremen ein Jahr später. Zudem soll der Spüldienst einer Frankfurter Küche extern vergeben werden. Insgesamt streicht die LSG mit diesen Maßnahmen rund 150 Jobs. Das Unternehmen beschäftigt als Weltmarktführer mit zuletzt 3 Mrd. Euro Umsatz rund 33 500 Mitarbeiter. Im Jahr 2015 hat die LSG Sky Chefs ihren operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) auf 99 (i.V. 88) Mill. Euro gesteigert. Cargo unter DruckDie Zukunftschancen beurteilt das Management dennoch skeptisch: Man sei mit den historisch gewachsenen Strukturen in Deutschland und Europa nicht mehr wettbewerbsfähig und somit auch nicht profitabel. Gemeint sind damit vor allem die hohen Personalkosten in Deutschland. Angedacht ist daher auch eine Verlagerung der Küchen: Im ersten Quartal des kommenden Jahres will Lufthansa ein Pilotprojekt mit einer Zentralküche in Tschechien starten.Ebenfalls unter Druck steht die Frachttochter Lufthansa Cargo. Hoher Preis- und Wettbewerbsdruck haben das bereinigte Ergebnis des Unternehmens 2015 auf 74 (123) Mill. Euro abbröckeln lassen. Investitionen wurden zusammengestrichen, aber damit dürfte das Ende der Fahnenstange bei den Kostensparmaßnahmen noch nicht erreicht sein. Dem Vernehmen nach sollen noch in der laufenden Woche neue Maßnahmen abgesegnet werden.Umgebaut wird auch das Geschäft mit der Pilotenaus- und -weiterbildung. Die jetzt unter Lufthansa Flight Training firmierende Sparte mit Sitz in Frankfurt wird mit dem entsprechenden Geschäftsfeld der Schweizer Tochter Swiss zusammengelegt. Die daraus entstehende Firma Lufthansa Aviation Training wird in München sitzen. Was das genau für die Verwaltungsmitarbeiter in Frankfurt bedeutet, ist nach Angaben einer Sprecherin noch nicht entschieden.