CO2-Emissionen

Lufthansa bietet „grüne“ Flugtickets an

Lufthansa bietet ab 15. Februar „grüne“ Flugtickets an, in denen die kompletten CO2-Emissionen kompensiert werden. Sie werden „spürbar“ teurer sein als herkömmliche Tickets.

Lufthansa bietet „grüne“ Flugtickets an

Flugreisen passen nicht wirklich zu einem nachhaltigen Lebensstil. Um beim Reisen per Flugzeug zumindest umweltschonender als bisher unterwegs sein zu können, bietet die Lufthansa ab morgigen Mittwoch die sogenannten Green Fares an, mit denen Flugpassagiere für einen kompletten Ausgleich der CO2-Emissionen des jeweiligen Fluges sorgen können. Die Green Fares sind zunächst für Verbindungen in Europa und nach Nordafrika buchbar, erklärte Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister am Montag. „Es ist das erste Produkt mit 100% CO2-Kompensation“ sagte er. Die Belastung des Klimas werde dabei zu 20% über die anteilige Verwendung von nachhaltigem Flugbenzin (SAF) und zu 80% über die Finanzierung von Klimaschutzprojekten ausgeglichen.

Bisher ist es nur möglich, zum regulären Flugticket einen Beitrag zum Einsatz von SAF oder zu Klimaschutzprojekten separat zu buchen. Doch das nutzten nur 0,1% der Passagiere, erklärte Lufthansa-Vorständin Christina Foerster. Beim Probelauf der Green Fares in Skandinavien hätten sich 2% der Kunden bereiterklärt, mehr zu bezahlen für klimaschonendes Fliegen. Wie viel teurer die Tickets dadurch werden, sei pauschal nicht zu sagen, so Hohmeister. Es werde aber „spürbar“ mehr sein. Die neuen Tickets sind sowohl in der Economy- als auch in der Business-Klasse buchbar. In einem Preisbeispiel verteuerte sich ein Eco-Light-Ticket von 129 auf 239 Euro im Tarif Economy Green, wobei neben dem Klimabeitrag auch weitere Kundenvorteile wie die freie Umbuchbarkeit und mehr Freigepäck enthalten waren. Firmenkunden sollen für den SAF-Anteil ihrer Tickets CO2-Minderungszertifikate erhalten. SAF, das bislang aus Abfällen und Altöl gewonnen wird, ist erst in kleiner Menge verfügbar und noch drei bis fünf Mal so teuer wie herkömmliches Kerosin. Die Lufthansa will immer mehr SAF anschaffen und hat dafür Verträge unter anderem mit Shell und OMV geschlossen – auch der Klimaplan der EU, Fit for 55, sieht eine zunehmende SAF-Beimischung vor. Der aktuelle Bestand reiche schon, um die „Green Fares“ abzu­decken.

Die bisherigen Klimaschutz-Optionen bleiben bestehen. Einschließlich des neuen Tarifs peilt die Lufthansa laut Hohmeister an, 5% der Tickets in klimafreundlicher Version zu verkaufen. Das soll dazu beitragen, das Ziel des Luftfahrtkonzerns zu erreichen, bis 2030 den CO2-Ausstoß zu halbieren und bis 2050 klimaneutral zu werden.

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