Die Deutsche Lufthansa erhält erstmals seit Ausbruch der Coronakrise 2020 von allen drei führenden Ratingagenturen wieder ein Investment-Grade-Rating. Sie ist damit die einzige europäische Airline mit diesem Gütesiegel. Moody’s hatte ihre Bewertung der langfristig unbesicherten Verbindlichkeiten vergangene Woche auf "Baa3" von zuvor "Ba1" angehoben, während Standard & Poor’s (S&P) schon zuvor ebenso wie Fitch Rating die Schulden mit "BBB-" eingestuft hatte. Von Fitch erhielt die Fluggesellschaft erstmals ein Investment Grade, wie das Unternehmen mitteilt.

Die beiden führenden US-Ratingagenturen Moody’s und S&P hatten der Lufthansa mit Ausbruch der Pandemie, die die Airline in eine existenzbedrohende Krise stürzte, das Qualitätssiegel entzogen. Finanzchef Remco Steenbergen wertete die Rückkehr zum Investment Grade daher als "beeindruckenden Beweis", wie es gelungen sei, binnen drei Jahren die Profitabilität wiederherzustellen und die Bilanz zu stärken. Die Analysten von Moody’s gehen davon aus, dass eine starke Nachfrage am Markt auch in den kommenden zwölf Monaten dazu führen wird, dass die Lufthansa Gewinn und Cashflow ausbaut. Dies eröffne Spielräume für den weiteren Schuldenabbau. Allerdings treibt der Aviation-Konzern zugleich ein voluminöses Flottenerneuerungsprogramm voran. Die Lufthansa-Aktie wartet – nach einem kurzen Höhenflug Anfang 2023 – noch auf einen nachhaltigen Take-off.