Lufthansa-Piloten weiten Streik aus
lis/scd Frankfurt – Die Piloten der Lufthansa haben ihren Streik bis Freitagabend ausgeweitet und legen somit in ihrer 14. Streikrunde für drei Tage in Serie die Arbeit nieder. Der Ausstand trifft vor allem die Lufthansa-Flughäfen Frankfurt und München. Ein Vorstoß der Lufthansa, die Niederlegung juristisch zu verbieten, war am Dienstagabend gescheitert (vgl. BZ vom 23. November). Die Lufthansa annullierte für Mittwoch 880 Flüge und damit etwa zwei Drittel der Verbindungen ihrer Stammmarke. Für Donnerstag wurden 912 Flüge abgesagt. Insgesamt sind an Mittwoch und Donnerstag 215 000 Passagiere betroffen. Am Freitag sollen vor allem Kurzstreckenflüge, die aus Deutschland starten, bestreikt werden. Die Tarifparteien zeigen sich unversöhnlich. “Wir können uns die verfahrene Situation nach vier Jahren Verhandlungen nur mit einer ideologischen Einstellung des Managements erklären”, sagte ein Vorstand der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit am Mittwoch. “Cockpit ist mehr an der Eskalation als an der Lösung des Konflikts interessiert”, so ein Lufthansa-Sprecher. Das Unternehmen setzt die Flugzeugführer nun auch finanziell unter Druck. Eine zwischenzeitlich ruhende Schadenersatzklage über 60 Mill. Euro soll weiterverfolgt werden. Die Forderung bezieht sich auf die erste Streikrunde im aktuellen Tarifkonflikt aus dem April 2014.