Luftverkehr

Lufthansa schließt Abkommen mit Travelport

Die Lufthansa will nach Travelport und Sabre nun auch mit dem Marktführer der globalen Buchungssysteme Amadeus einen neuen Vertrag abschließen

Lufthansa schließt Abkommen mit Travelport

hei Frankfurt

Die Deutsche Lufthansa macht einen weiteren Schritt zur Neuordnung ihrer Zusammenarbeit mit den globalen Vertriebssystemen (GDS). Sie hat einen neuen Vertrag mit dem Reisevertriebsunternehmen Travelport unterzeichnet, der der Airline letztlich Geld sparen soll. Genauere Angaben macht die Lufthansa dazu nicht. Vor allem Reisebüros sollten künftig besser über die Internetplattform Travelport+ Flüge der Lufthansa Group buchen können, wie es in der Mitteilung heißt. Damit sollen Gebühren für Airlines und Reisebüros wegfallen, die sonst bei Buchungen über globale Vertriebssysteme entstehen.

Globales Oligopol

Bereits im Dezember vergangenen Jahres hatte die Lufthansa nach zähen Verhandlungen eine neue Vertriebsvereinbarung mit Sabre, einem Anbieter globaler Buchungssysteme, geschlossen. Mit Amadeus, dem Marktführer der oligopolistischen Branche, werden nach Angaben der Lufthansa ebenfalls Gespräche geführt. Der Ticketverkauf über die GDS war für die Airline noch vor wenigen Jahren der dominierende Vertriebskanal. Vor allem Reisebüros, aber auch Internetportale benutzen die Systeme der drei marktbeherrschenden GDS-Anbieter, um weltweit Flüge und andere touristische Dienstleistungen einzukaufen und abzurechnen. Rund 70 % der Tickets fanden so ihren Absatz, allerdings gegen eine saftige Gebühr pro Stück.

Dagegen hatte sich die Lufthansa 2015 gestemmt, indem sie für jedes über die GDS verkaufte Ticket eine Gebühr von 16 Euro zusätzlich verlangte, sie sollte die Zusatzkosten gegenüber dem Kauf über die eigene Plattform (Direct Channel) ausgleichen. An diese sind inzwischen viele große Geschäftskunden, etwa aus der Dax-Liga angeschlossen. Da die GDS einen Teil der Gebühr an die Reisebüros weiterreichen, reagierte die Branche damals aufgebracht. Nunmehr hat die Lufthansa in ihrem Vertrag mit Travelport die ohnehin gebeutelten Touristikunternehmen mit an Bord geholt.

Allerdings hatte sich der Konzern damals, als ein Vertrag mit den GDS auslief, vorbehalten, nicht mehr alle Produkte auf den Plattformen der Systemanbieter abzubilden. Die Lufthansa-Aktie beendete den Xetra-Handel mit –2% auf 8 Euro.

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