Lufthansa spürt Dämpfer bei Buchungen bei nach Nordamerika
Lufthansa spürt Dämpfer
bei Buchungen nach Amerika
Airline hält nach hohem Quartalsverlust an Jahreszielen fest
hei Frankfurt
Die Deutsche Lufthansa verzeichnet für die Sommermonate einen „leichten Rückgang“ der Buchungen auf ihren Nordatlantikrouten, die vornehmlich in die USA gehen. Konzernchef Carsten Spohr sagte zwar im Pressegespräch zu den Ergebnissen des ersten Quartals, es sei „zu früh, von einer strukturellen Abkühlung der Nachfrage zu sprechen“, aber der Rückgang, der vor allem die Economy-Klasse betrifft, deutet darauf hin, dass vor allem Urlauber das Reiseziel USA weniger in Betracht ziehen. Die Buchungslage in den höheren Preisklassen, wo üblicherweise Geschäftsreisende unterwegs sind, sei „stabil“, so Spohr.
Börse sieht Alarmsignal
Andere Airlines, die stärker auf den touristischen Verkehr fokussiert sind, hatten schon seit längerem von einer gesunkenen Nachfrage nach US-Reisen berichtet. Unter der neuen Administration von Präsident Donald Trump war es wiederholt zu Zwischenfällen gekommen, bei denen Reisende mit den US-Behörden in Konflikt gerieten. Sollte sich der Abwärtstrend verstärken, will Lufthansa eher mit einer Angebotsverknappung als mit sinkenden Preisen reagieren.
Die Börse wertete die Nachricht als Alarmsignal: Die Lufthansa-Aktie verlor im Verlauf mehr als 5%. Dabei gibt sich der Vorstand trotz der Verunsicherung, die teilweise bei den Kunden spürbar ist, ungebrochen optimistisch. Die globale Flugnachfrage wachse weiter, die Airline schaut daher insgesamt „optimistisch auf den Sommer“ und hält am Ziel fest, im Gesamtjahr ein Adjusted Ebit deutlich über dem Vorjahreswert von 1,65 Mrd. Euro zu erreichen. Im vergangenen Jahr hatten Streiks das Ergebnis mit einem dreistelligen Millionenbetrag belastet.
Transatlantikrouten wichtig
Im zurückliegenden ersten Quartal verzeichnete Lufthansa den Angaben zufolge noch eine starke Nachfrage nach Reisen von und nach Nordamerika. Die Zahl der Passagiere stieg hier um 7,1%, die Durchschnittserlöse (Yields) kletterten um 6,7%. Die Transatlantikrouten sind traditionell die wichtigsten und ertragsstärksten des Konzerns, so dass jegliche Schwäche entsprechend auf das Ergebnis durchschlägt. Insgesamt konnten die Yields im Berichtsquartal bei einem um 6% auf 5,9 Mrd. Euro gestiegenen Umsatz im Passagiergeschäft nur um 0,4% ausgebaut werden. Vor allem bei den Fernostverkehren drückt die starke Konkurrenz auf die Erträge. Das Adjusted Ebit der Sparte fiel auf -934 Mill. Euro von zuvor -918 Mill. Euro. Lufthansa weist aber darauf hin, dass Ostern in diesem Jahr ins zweite Quartal fiel und dieses Saisongeschäft im Zahlenwerk daher fehlt. Dennoch drückten erhöhte Kosten von 3,7% auf den Gewinn.
Umsatz ausgebaut
Im Konzern insgesamt wurde der Umsatz um 10% auf 8,1 Mrd. Euro ausgebaut. Der operative Verlust wurde eingegrenzt, die Marge verbesserte sich auf -8,9% (-11,5%). Unterm Strich schwoll der Fehlbetrag allerdings auf -885 Mill. Euro von zuvor -734 Mill. Euro an. Wachstumstreiber war Lufthansa Technik, die ihren Umsatz dank einer ungebrochenen Reparaturnachfrage um 18% auf 2 Mrd. Euro ausweitete. Das Adjusted Ebit schoss um fast 50% auf 161 Mill. Euro in die Höhe. Der Adjusted Free Cashflow im Konzern machte ebenfalls einen Satz auf 835 (305) Mill. Euro, die Barreserven lagen per Ende März damit bei 11,4 Mrd. Euro.