Fluggesellschaft

Lufthansa startet mit Ferienflieger Discover

Die Deutsche Lufthansa kann mit ihrem neuen Billig-Ferienflieger Eurowings Discover noch zum Sommer an den Start gehen. Das Luftfahrt-Bundesamt habe die Betriebsgenehmigung und das Luftverkehrsbetreiberzeugnis (Air Operator Certificate, AOC) für...

Lufthansa startet mit Ferienflieger Discover

dpa-afx/hei Frankfurt

Die Deutsche Lufthansa kann mit ihrem neuen Billig-Ferienflieger Eurowings Discover noch zum Sommer an den Start gehen. Das Luftfahrt-Bundesamt habe die Betriebsgenehmigung und das Luftverkehrsbetreiberzeugnis (Air Operator Certificate, AOC) für die jüngste Airline des Konzerns ausgestellt, teilte die Lufthansa mit. Los geht es am 24. Juli mit einem Langstreckenflug von Frankfurt nach Mombasa und von dort weiter nach Sansibar. Zum Winterflugplan sollen Mittelstreckenziele wie die Kanaren folgen.

Start an Drehkreuzen

Im Gegensatz zur Lufthansa-Tochter Eurowings startet Eurowings Discover an den großen Lufthansa-Drehkreuzen – zunächst in Frankfurt und 2022 auch in München. Kunden können dadurch Zubringerflüge anderer Konzern-Airlines nutzen. Los geht es einem Sprecher zufolge mit drei Langstreckenjets. Bis Mitte 2022 soll die Flotte auf 21 Flugzeuge wachsen – davon zehn Mittelstreckenjets vom Typ Airbus A320 und elf A330-Langstreckenmaschinen, die allesamt bereits zum Konzern gehören. Dem Sprecher zufolge hat die Eurowings Discover inzwischen rund 500 Piloten und Flugbegleiter eingestellt.

Die neue Airline tritt auf der Langstrecke vor allem in Konkurrenz zum deutschen Ferienflieger Condor, der für seine Langstreckenflüge bis­her ebenfalls auf Zubringerflüge der Lufthansa-Gesellschaften setzt.

Nachdem die Lufthansa ihre Kooperation mit Condor im vergangenen Jahr gekündigt hatte, kam es zum Streit. Inzwischen untersucht das Bundeskartellamt, ob die Lufthansa mit der Kündigung ihre Marktmacht gegenüber Condor missbraucht hat. Beide Unternehmen haben ihren Streit aber zunächst beigelegt und ihren Vertrag bis 10. Mai 2022 verlängert.

Eurowings Discover soll zu deutlich niedrigeren Betriebskosten arbeiten als die Kernmarke Lufthansa. Schon die Planungen für das Projekt hatten wegen der im Vergleich zum Konzern niedrigeren Tarifbedingungen zu heftigem Streit mit den Gewerkschaften des fliegenden Personals geführt. Die Lufthansa hofft mit der Marke allerdings vom Wachstum des touristischen Verkehrs zu profitieren, dem eine schnellere Erholung zugetraut wird als dem Geschäftsreisesegment. Der touristische Markt ist auf Kurz- und Mittelstrecken schon stark umkämpft, bietet auf der Langstrecke aber noch Chancen, weil Billigflieger wie Ryanair hier nicht antreten.