Lieferketten-Probleme

Lufthansa Technik leidet unter Lieferketten-Problemen

Lufthansa Technik leidet unter den Engpässen bei ihren Zulieferern und möchte die eigene Fertigungstiefe deshalb erhöhen.

Lufthansa Technik leidet unter Lieferketten-Problemen

Lufthansa Technik leidet
unter Lieferketten-Problemen

Engpässe bei Material und Personal bei den Zulieferern

lis Frankfurt

Eigentlich bescheren die Probleme, die es bei den GTF-Triebwerken von Pratt & Whitney gibt, Lufthansa Technik zusätzliches Geschäft, weil mehr Wartung nötig ist. Da aber die benötigten Ersatzteile nicht beikommen, spricht Lufthansa-Technik-Chef Sören Stark in diesem Zusammenhang von einem „perfekten Sturm”. Denn wenn die Wartung nicht ablaufen kann wie vorgesehen, sind Planungen Makulatur – die der Airlines, aber auch die der Wartungsfirmen. Beispielhaft verweist Stark bei Vorlage der Zahlen für 2023 auf das Gemeinschaftsunternehmen, das die Lufthansa-Tochter zusammen mit MTU in Polen unterhält. Dort gebe es regelmäßig Produktionsstillstände, „das belastet finanziell und gefährdet den Business Plan”. Bis 2026 sollte bei diesem Joint Venture – EME Aero – eine Jahreskapazität von 450 sogenannten Shop Visits, also Instandhaltungen, erreicht werden.

Die Engpässe betreffen laut Stark vor allem die sogenannten OEMs (Original Equip­ment Manu­facturers), also etwa GE Avia­tion, Rolls-Royce oder eben Pratt & Whitney. Aber auch deren Zulieferer haben Schwierigkeiten mit Material und Personal. „Dieser Zustand wird uns mindestens noch in diesem Jahr begleiten”, fürchtet Stark. Umso wichtiger ist es, das Unternehmen breiter aufzustellen.

Lufthansa Technik hat dabei zum einen im Auge, noch stärker in den Regionen Americas und Asien-Pazifik zu werden, aber auch die eigene Fertigungstiefe zu erhöhen – „auch wegen der Probleme mit den Zulieferern”, erklärt der Lufthansa-Technik-Chef, der in den nächsten zwei bis drei Monaten den Standort für ein geplantes neues Werk in Südwesteuropa benennen will. Stärker in den Fokus nimmt die Lufthansa-Tochter aber auch das Verteidigungsgeschäft. Erste Pflöcke wurden dort eingeschlagen, die Beziehungen zur Bundeswehr und zur Luftwaffe wurden intensiviert.

Stark geht für die kommenden Jahre von Investitionen von rund 1,2 Mrd. Euro aus. Kapital sollte unter anderem der Einstieg eines Investors bringen, den der Konzern aber abgeblasen hat. „Lufthansa war bisher immer bereit, das zu investieren, was wir ihr als notwendig vorgelegt haben”, so der Technik-Chef.

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