Luftfahrt

Lufthansa Technik rutscht in die roten Zahlen

In der Coronavirus-Pandemie ist auch das im Lufthansa-Konzern als Ergebnisbringer bekannte Wartungsgeschäft ins Straucheln geraten.

Lufthansa Technik rutscht in die roten Zahlen

lis Frankfurt

In der Coronavirus-Pandemie ist auch das im Lufthansa-Konzern als Ergebnisbringer bekannte Wartungsgeschäft ins Straucheln geraten. 2020 sei das schwerste Jahr der Unternehmensgeschichte gewesen, sagte der Chef von Lufthansa Technik, Johannes Bussmann, bei Vorlage der Zahlen. Allerdings hatte man seinen Angaben zufolge noch mit einer deutlich schlimmeren Entwicklung gerechnet. „Wir haben das Beste aus dem vergangenen Jahr gemacht.“ So habe man beispielsweise weniger Kunden verloren als befürchtet. Obwohl viele Airlines ihre Flugzeugflotten wegen der Pandemie-Bekämpfung weitgehend am Boden lassen mussten, zählte Lufthansa Technik zum Jahresende noch 830 Kunden, nur etwa 20 weniger als 2019.

Im abgelaufenen Jahr betreute die in Hamburg ansässige Wartungstochter der Fluggesellschaft mehr als 4500 Flugzeuge. 16 neue Kunden seien gewonnen und über 500 neue Verträge mit einem Volumen von 2,3 Mrd. Euro für 2021 und die Folgejahre geschlossen worden. Im Rekordjahr 2019 hatte das Unternehmen rund 5000 Flugzeuge unter Vertrag. Damals wurden 25 neue Kunden gewonnen und 625 Verträge mit einem Neugeschäft von 4,1 Mrd. Euro geschlossen. Die Differenz im Volumen ist so groß, weil die Airlines in der Krise sparen und deshalb kleinere Verträge schlossen. Das liegt an der großen Unsicherheit. Niemand weiß, wann und wie stark sich die Luftfahrt erholen wird. „Das Ende der Durststrecke ist noch nicht erreicht“, fürchtet Bussmann.

Trotz der weitgehend stabilen Kundenzahl schrieb die Techniktochter tiefrote Zahlen: Für 2020 weist das Unternehmen ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von –383 Mill. Euro aus. Im Vorjahr war noch ein Gewinn von 463 Mill. Euro zusammengekommen. Der Umsatz sackte um 43% auf 3,7 Mrd. Euro ab. Über 3000 Mitarbeiter verloren ihre Jobs, zahlreiche Investitionen wurden gestoppt oder verschoben. Im Lufthansa-Konzern gibt es Überlegungen, einen Minderheitenanteil an der Tochter zu veräußern. Die Planungen befinden sich noch in einem frühen Stadium, mit einem Verkauf im laufenden Jahr wird nicht gerechnet. „Wir bereiten uns auf solche Pläne vor“, sagte CEO Bussmann am Montag lediglich. Der Einstieg eines Investors könne dem Unternehmen möglicherweise neue strategische Perspektiven eröffnen.