Lufthansa und Piloten einigen sich bei Eurowings

Regionaltochter ist Kernstück der Billigstrategie

Lufthansa und Piloten einigen sich bei Eurowings

lis Frankfurt – Die Lufthansa hat sich trotz des ungelösten Tarifkonflikts mit den Piloten mit der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) auf einen Abschluss für die umstrittene Billigtochter Eurowings geeinigt. Die 300 Eurowings-Piloten erhalten in diesem Jahr 2,5 % mehr Geld und in den Folgejahren mindestens 2 % mehr, wie die Lufthansa mitteilte. Der Abschluss gilt fünf Jahre.Für Lufthansa ist die Einigung ein wichtiger Erfolg. Die Regional-Airline ist Kernstück einer neuen Billig-Strategie von Konzernchef Carsten Spohr und soll gegen Wettbewerber wie Ryanair und Easyjet antreten. Dazu muss die Tochter aber nach Aussagen des Managements bis zu 40 % günstiger fliegen als die Muttergesellschaft Lufthansa. Der angepeilte Kostenabstand werde auch mit dem nun erzielten Abschluss gewahrt bleiben, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Eurowings fliegt derzeit noch mit 23 Regionaljets, die ab Februar nach und nach durch größere Airbus A320 abgelöst werden.Die Vereinigung Cockpit hält das “Wings”-Konzept von Konzernchef Spohr für eine “Schnapsidee”. Dennoch hat man sich nun auf den Eurowings-Abschluss geeinigt. “Dabei ging es uns vor allem um den Erhalt von Arbeitsplätzen, nicht nur die der Piloten, sondern auch die von Flugbegleitern und Bodenmitarbeitern”, betont Cockpit-Vorstand Markus Wahl. Die Lufthansa habe gedroht, ansonsten anderes Personal einzusetzen bzw. die Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern. “Ich wage allerdings zu bezweifeln, dass diese Gefahr jetzt komplett gebannt ist”, sagt Wahl.Bei der Lufthansa selbst kämpft die Piloten-Vertretung weiter um die Beibehaltung der Frührentenregelung der 5 400 Piloten. Seit April legten die Flugzeugführer den Betrieb deshalb zehn Mal lahm – der finanzielle Schaden summiert sich bisher auf 200 Mill. Euro.