Lufthansa und Ufo streiten weiter

Bisher keine Einigung auf umfassende Schlichtung

Lufthansa und Ufo streiten weiter

dpa-afx Frankfurt – Lufthansa und die Spartengewerkschaft Ufo ringen weiter um eine möglichst umfassende Schlichtung des Tarifkonflikts bei den Flugbegleitern. Am Donnerstag wurde klar, dass die Verhandlungen der vergangenen Tage nicht zu einem Ergebnis geführt haben. Ufo lehnte ein einseitiges Angebot des Unternehmens mit der Begründung ab, es biete keine ausreichende Rechtssicherheit und verschweige relevante Fallstricke. Lufthansa habe die Verhandlungen zu einer Schlichtungsvereinbarung nicht ernsthaft geführt, erklärt Ufo-Sprecher Nicoley Baublies.Die Gewerkschaft kündigt aber vorerst keine neuen Streiks bei Lufthansa oder ihren Töchtern mit deutschem Tarifrecht an. Stattdessen setze man auf die bereits benannten Schlichter Matthias Platzeck und Frank-Jürgen Weise, um doch noch zu einer umfassenden Lösung zu kommen, so Baublies.In dem Konflikt hat es bereits einen Warnstreik bei vier Lufthansa-Töchtern sowie einen zweitägigen Streik bei der Kerngesellschaft Lufthansa gegeben. Hier waren vor drei Wochen rund 1500 Flüge mit rund 200 000 betroffenen Passagieren ausgefallen.Unmittelbar danach hatte Lufthansa einseitig die sogenannte “kleine Schlichtung” ausgelöst. Diese dreht sich nur um die wenigen Themen, für die Ufo ihre Mitglieder zum Streik aufgerufen hat. Konkret sind das neben einer Lohnsteigerung um 2 % höhere Spesen und Zulagen sowie eine Regelung für Saisonkräfte, damit diese einfacher in reguläre Angestelltenverhältnisse wechseln können. Als Schlichter hat Lufthansa den früheren Arbeitsagenturchef Weise berufen und Ufo den früheren Ministerpräsidenten von Brandenburg Platzeck. Der SPD-Politiker hatte bereits 2015/16 bei den Flugbegleitern geschlichtet.Daneben gibt es noch eine Vielzahl weiterer tariflicher Themen, die in einer “großen Schlichtung” besprochen werden könnten. Kern-Streitpunkt wäre hier ein im Jahr 2016 vereinbartes Monitoring-System, das weitere Tarifsteigerungen vom geschäftlichen Erfolg des Unternehmens abhängig macht.