Luxusgüterkonzern LVMH verkauft Donna Karan
wü Paris – LVMH trennt sich von Donna Karan. Der französische Luxusgüterkonzern kündigte den Verkauf der Modemarke für einen Unternehmenswert von 650 Mill. Dollar an G-III Apparel aus den USA an. Die Gruppe finanziere den Kauf über neue Schulden und die Abgabe von Aktien im Wert von 75 Mill. Dollar an LVMH. Die Transaktion soll den Angaben zufolge Ende 2016 oder Anfang 2017 abgeschlossen werden.Für die Nummer 1 der Luxusgüterbranche, die heute nach Handelsschluss an der Börse ihre Halbjahresergebnisse veröffentlicht, handelt es sich um die größte Veräußerung einer Marke seit elf Jahren. Damals hatte LVMH das Modehaus Christian Lacroix an die Falic Group verkauft.LVMH hatte Donna Karan 2001 übernommen und 243 Mill. Dollar in die amerikanische Marke investiert. Trotz verschiedener Restrukturierungsmaßnahmen ist es LVMH nicht gelungen, die Modemarke zurück in die schwarzen Zahlen zu bringen. Dem Vernehmen nach soll Donna Karan zuletzt einen Verlust von 30 Mill. Dollar im Jahr gemacht haben. Nach dem Rücktritt der gleichnamigen Designerin im Vorjahr hatte LVMH die nach ihr benannte Hauptlinie gestoppt. Die Strategie des Konzerns bestehe darin, die Finanzmittel auf Premiummarken wie Céline, Givenchy oder Kenzo zu konzentrieren, erklärte ein Sprecher.”LVMH befreit sich von einem Problem in dem Moment, wo der Markt schwierig für die Luxusbranche wird und wo sich Gruppen weniger nachsichtig mit Marken zeigen können, die schlechter abschneiden”, meint Analyst Luca Solca von Exane BNP Paribas. Die Experten von Citi glauben, dass dem Verkauf von Donna Karan weitere folgen könnten. So sei möglich, dass sich LVMH auch von Marc Jacobs trennen könnte. Die Marke soll höhere Verluste als Donna Karan machen. Ebenfalls möglich halten die Citi-Analysten einen Verkauf der Duty-Free-Kreuzfahrtschiff-Aktivitäten.