Luxusgüterbranche

LVMH-Chef Arnault kauft in der Schweiz ein

LVMH hat gerade die Schweizer Uhrenmarke Epée 1839 gekauft. Konzernchef Arnault erwirbt nun noch eine Beteiligung an der Cartier-Mutter Richemont. Das weckt Erinnerungen.

LVMH-Chef Arnault kauft in der Schweiz ein

LVMH-Chef kauft
in der Schweiz ein

Arnault soll Beteiligung an Richemont erworben haben

wü Paris

LVMH-Chef Bernard Arnault ist wieder auf Einkaufstour gegangen. Die weltweite Nummer 1 der Luxusgüterbranche hat sich gerade den Schweizer Uhrenfabrikanten Epée 1839 einverleibt. Damit nicht genug: Übereinstimmenden Medienberichten zufolge ist Arnault auch ins Kapital eines anderen Schweizer Unternehmens, nämlich Richemont, eingestiegen. Er soll eine kleine Beteiligung an dem Mutterkonzern von Cartier erworben haben. Details zur Höhe und wie viel Arnault bezahlt hat, wurden nicht bekannt.

Der Einstieg Arnaults bei dem Konkurrenten werfe Fragen auf, meinen Beobachter. Und vor allem Erinnerungen an die Vergangenheit. Denn im Herbst 2010 war LVMH mithilfe von Wandelanleihen überraschend ins Kapital von Hermès eingestiegen und hatte den Anteil schnell von 14% auf mehr als 23% aufgestockt.

Der für seine Kelly-Handtaschen bekannte Konzern hatte damals geargwöhnt, LVMH versuche, schleichend die Kontrolle zu erlangen. Die Hermès-Erben haben deshalb ihre Anteile in einer Stiftung gesichert. Ende 2014 zog sich LVMH wieder aus dem Kapital von Hermès zurück. Ende der 90er Jahre hatte der Luxusgüterriese vergeblich versucht, Gucci zu übernehmen, doch Kering hatte ihm die Marke weggeschnappt.

In den letzten Jahren gab es immer wieder Spekulationen, Kering könnte ein Auge auf Richemont werfen. Vor einem Jahr machten Gerüchte die Runde, der britische Fonds Bluebell Capital sei bei Kering eingestiegen und dränge den Luxusgüterkonzern, mit Richemont zu fusionieren. Doch Richemont-Mehrheitsaktionär und Chairman Johann Rupert war stets auf die Unabhängigkeit des Konzerns bedacht, zu dem auch Montblanc, Van Cleef & Arpels, Panerai und Chloé gehören. Arnault sagte Bloomberg im Februar, dass Rupert seines Wissens nach unabhängig bleiben wolle. „Wenn er Unterstützung braucht, um seine Unabhängigkeit zu bewahren, werde ich da sein.“

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