LVMH-Chef eilt Lagardère zur Hilfe
wü Paris – Nach Vivendi-Großaktionär Vincent Bolloré und dem früheren Fitch-Eigentümer Marc Ladreit de Lacharrière eilt mit LVMH-Chef Bernard Arnault ein weiterer französischer Industriekapitän dem verschuldeten Erben der Lagardère-Gruppe zu Hilfe. Groupe Arnault werde ungefähr ein Viertel des Kapitals von Lagardère Capital & Management (LC&M) übernehmen, der Holding von Arnaud Lagardère, teilten beide Gruppen mit. Dafür wird sich die Holding des LVMH-Chefs an einer Kapitalerhöhung beteiligen und Aktien von LC&M kaufen. Die Beteiligung sei weniger als 100 Mill. Euro wert, berichtet die zu Arnaults Imperium gehörende Wirtschaftszeitung “Les Echos”.Arnaud Lagardère hält über LC&M 7,26 % an dem von seinem Vater Jean-Luc gegründeten Unternehmen, dessen Hauptaktionär inzwischen der aktivistische Fonds Amber Capital mit mehr 18 % des Kapitals ist. Da dessen Gründer Joseph Oughourlian die Unternehmensform der Gruppe als Kommanditgesellschaft auf Aktien in Frage stellt und versucht hat, einen Putsch gegen den Firmenerben durchzuführen, hat Lagardère bekannte Industrielle wie Vincent Bolloré um Hilfe gebeten. Vivendi ist inzwischen mit mehr als 13 % des Kapitals zweitgrößter Aktionär des einstigen Airbus-Großaktionärs.Bernard Arnault und Arnaud Lagardère würden in Bezug auf die Medien- und Reiseeinzelhandelsgruppe gemeinsam handeln, teilten die Gruppen der beiden mit. Er habe dem Vorschlag Lagardères, sich an LC&M zu beteiligen, zugestimmt, weil er sich der Gruppe durch die Freundschaft mit Lagardères Vater sehr verbunden fühle und großen Respekt vor ihr habe, erklärte der LVMH-Chef. Er hat selber von 2004 bis 2012 im Aufsichtsrat gesessen, wo er anschließend für eine kurze Zeit von seinem Sohn Antoine ersetzt wurde. Arnaud Lagardère hat dem Verwaltungsrat von LVMH von 2003 bis 2009 angehört.Die Lagardère-Aktie legte am Montag an der Börse von Paris 16,2 % auf 13,02 Euro zu.