Private Equity

Main Capital setzt Einkaufstour stetig fort

Mit den beiden neuen Fonds kann Main Capital insgesamt 2,4 Mrd. Euro in Softwarefirmen investieren. So setzt der Finanzinvestor aus den Niederlanden seine Einkaufstour fort und hat in zwei Wochen drei Deals gemacht.

Main Capital setzt Einkaufstour stetig fort

Main Capital setzt Einkaufstour stetig fort

Finanzinvestor macht drei Software-Deals in zwei Wochen

cru Frankfurt

Der auf kleinere Softwarefirmen spezialisierte Finanzinvestor Main Capital setzt seine Einkaufstour mit erhöhtem Tempo stetig fort. Drei Zukäufe hat die niederländische Private-Equity-Firma allein in den vergangenen zwei Wochen gemacht. Jetzt erweitert Main Capital die Präsenz im Infrastruktur-Softwaremarkt durch die Übernahme von Flexagon, einem US-Anbieter von DevOps (Development and Operations)-Lösungen für die Zusammenarbeit von Softwareentwicklung und IT-Betrieb in Firmen.

Kurz zuvor hat Main Capital die deutsche Finanzmanagement-Softwarefirma Windata aus Wangen im Allgäu übernommen. Außerdem erwarben die Niederländer, die Büros in Den Haag, Düsseldorf, Antwerpen, Stockholm und Boston haben, die Mehrheit an der Geschäftsprozessmanagement-Softwarefirma Softproject aus Ettlingen. „Das war die erste Investition unseres neuen Fonds“, sagt Main-Deutschlandchef Sven van Berge Henegouwen. Der Fonds Main Capital VIII hatte sein Closing im März und ist 1,9 Mrd. Euro groß. Insgesamt verwaltet Main Capital rund 6 Mrd. Euro, die in 46 Softwarefirmen mit addiert 12.000 Beschäftigten investiert wurden.

Softproject ist ein schnellwachsendes, profitables Unternehmen im größeren Umfeld der Hyperautomatisierung. Die treibende Kraft dahinter ist die Idee, dass Geschäftsprozesse besser funktionieren, wenn sie automatisiert sind. „Wir kennen den Gründer Dirk Detmer schon seit Jahren, und jetzt war die Zeit reif, um zusammen das Unternehmen weiter auszubauen“, sagt van Berge Henegouwen. „Mitgespielt hat unsere gute Erfahrung im benachbarten Umfeld des BPM (Business Process Management). GBTEC war ein sehr erfolgreiches Unternehmen in unserem Portfolio, aber auch Jobrouter und Bizzdesign.“

Im November hatte Main die Mehrheit der Anteile an der deutschen Softwarefirma GBTEC an den US-Private-Equity-Riesen Carlyle verkauft. Das Unternehmen aus Bochum wurde bei dem Deal mit einem Betrag in der Größenordnung von 200 Mill. Euro bewertet, wie aus Finanzkreisen verlautet. Damit war es der bisher größte Exit von Main.

Main Capital hat für ihre beiden neuen Buy-out-Fonds ein Gesamtvolumen von 2,44 Mrd. Euro an Kapitalzusagen erreicht. Damit hat sich die Größe des Main Capital VIII mit 1,9 Mrd. Euro und des Main Foundation II mit 500 Mill. Euro im Vergleich zu den vorherigen Fonds jeweils ungefähr verdoppelt, und das Fundraising hat die Planung um 20% übertroffen.

Die Main-Transaktionen reihten sich ein in eine ganze Welle von Software-Deals im deutschsprachigen Raum. Kürzlich verkaufte Carlyle die Bonner Enterprise-Management-Softwarefirma SER GRoup an TA Associates aus Boston. Davor war die deutsche Filesharing-Firma Owncloud an den kalifornischen Datenschutzspezialisten Kiteworks verkauft worden. In der Schweiz erwarb der deutsche Finanzinvestor Bregal Unternehmerkapital den Cloud-Dienstleister Netrics, und die Private-Equity-Firma Bain Capital bot zeitweise für die börsennotierte Softwareone. Der börsennotierte Compliance-Software-Spezialist EQS Group aus München ging an den US-Software-Finanzinvestor Thoma Bravo, und Silver Lake legte sich die Darmstädter Software AG zu.

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