WERTBERICHTIGT

MAN macht Druck

Börsen-Zeitung, 30.9.2020 Der MAN-Vorstand greift zu seinem stärksten Druckmittel: die Standort- und Beschäftigungssicherung. Nur wenn die Arbeitnehmerseite kompromissbereit ist und betriebsbedingten Kündigungen zustimmt, gibt es eine Rückkehr zu...

MAN macht Druck

Der MAN-Vorstand greift zu seinem stärksten Druckmittel: die Standort- und Beschäftigungssicherung. Nur wenn die Arbeitnehmerseite kompromissbereit ist und betriebsbedingten Kündigungen zustimmt, gibt es eine Rückkehr zu Garantien für die verbliebenen Mitarbeiter. Eine Alternative ist nicht zu erkennen: Ein Abbau per Altersteilzeit und Abfindungen zöge sich zu lange hin. Und diese Lösung wäre viel zu teuer, um sie der Schwestermarke Scania zu vermitteln. Sie käme auch für den Traton-Großaktionär Volkswagen nicht in Frage, der sein Geld fürs Pkw-Geschäft braucht. Zwar bekommen die MAN-Mitarbeiter Rückendeckung von Bernd Osterloh, dem obersten Betriebsrat in Wolfsburg. Doch dessen Vertrauter und früherer Sprecher Gunnar Kilian, Personalvorstand von VW und seit kurzem für Traton verantwortlich, zeigt sich hart. Freilich wird es am Ende einen Kompromiss geben. Eine Prognose sei gewagt: Die Zahl der gestrichenen Arbeitsplätze wird zwischen 6 000 – dem ursprünglichen Plan – und 9 500 liegen. Danach wird die Beschäftigungsgarantie erneuert, inklusive Investitionsverpflichtungen. jh