BAUSTOFFINDUSTRIE WIRD DURCHGERÜTTELT

M&A-Kontrapunkt aus der Kurpfalz

Bisher vor allem Käufe durch ausländische Konzerne

M&A-Kontrapunkt aus der Kurpfalz

wb Frankfurt – Horch, was kommt von draußen rein, hieß es bislang bei Fusionen und Übernahmen mit deutscher Beteiligung in diesem Jahr. Das unerwünschte Gebot der kanadischen Potash für K+S, der Verkauf von Kaufhof und Getrag ebenfalls nach Kanada oder die Abgabe des US-Generikageschäfts von Boehringer Ingelheim und weitere Deals stehen für diesen Trend. Mit der angepeilten Übernahme von Italcementi, dem zweitgrößten Deal des Jahres bisher, setzt Heidelberg Cement den Kontrapunkt. Die Expansion deutscher Konzerne jenseits der Grenzen prägte noch die großen Deals der zweiten Hälfte 2014: mit Merck, Bayer, ZF Friedrichshafen und SAP. 2013 überwogen indessen Zukäufe von draußen: E-Plus, Kabel Deutschland oder Celesio.An dem globalen, Anfang 2014 so richtig begonnenen M&A-Boom nehmen deutsche Unternehmen mit ihren starken Bilanzen und begrenzten Wachstumsperspektiven verglichen mit dem volkswirtschaftlichen Gewicht der Bundesrepublik nur unterdurchschnittlich teil. Dabei sind die zyklischen Treiber wie Finanzierungskosten, steigende Gewinne und Cash-flow, Vertrauen in die Perspektiven und starkes “Trockenpulver” von Private Equity intakt. Verglichen mit den Volumina, um die es europaweit geht – an der Spitze 82 Mrd. Dollar von Shell für BG Group und 48 Mrd. Dollar von Monsanto für Syngenta -, hinkt Deutschland trotz der Belebung nach dem sehr schwachen Jahresauftakt hinterher.