Manz schreibt nach Auftragsstorno Verlust

Umsatz bricht ein - 2016 soll profitabel werden

Manz schreibt nach Auftragsstorno Verlust

igo Stuttgart – Ein Einbruch in der Elektronicssparte hat dem Spezialmaschinenhersteller Manz im zweiten Quartal und im ersten Halbjahr 2015 einen Verlust gebracht. Von April bis Ende Juni sank der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 37,9 % auf 68 Mill. Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank um 10,4 Mill. Euro auf minus 3,5 Mill. Euro. Der Konzernverlust betrug 4,7 Mill. Euro nach einem Gewinn von 6,8 Mill. Euro im Vorjahresquartal.Analysten hatten bessere Umsatzzahlen erwartet. Am Markt reagierten Investoren daher enttäuscht. Der Kurs der im TecDax notierten Aktie sank um 6,8 % und ging bei 64,84 Euro aus dem Handel.Im Juli wurde ein Auftrag in der Sparte Electronics für 12 Mill. Euro storniert. Dadurch entgingen Manz Folgeaufträge von 50 Mill. Euro. Order in der Batteriesparte gingen zudem mit Verspätung ein und waren nicht mehr umsatzwirksam. In Folge kappte Manz die Jahresprognose und erwartet den Umsatz nun leicht unter dem Vorjahreswert von 306 Mill. Euro sowie einen Verlust, der geringer ausfallen soll als die 32,8 Mill. Euro im Vorjahr. 2016 will Manz dann profitabel sein. “Das ist unser absolutes Ziel”, sagte Vorstandschef Dieter Manz.Die Sparte Electronics, in der Manz Anlagen zur Produktion von Displays und Leiterplatten herstellt, wies im zweiten Quartal einen operativen Verlust von 3 Mill. Euro aus. In der Sparte ist der US-Konzern Apple der wichtigste Kunde. Weitere DiversifizierungUm die Auswirkungen von Stornos zu mindern, will er den Konzern breiter aufstellen. Dazu hat Manz den Vertrieb in Asien und den USA verstärkt. Dasselbe ist für die Türkei und Südafrika geplant. Mit der Übernahme des Halbleiterherstellers Kleo im Juni habe sich Manz zudem Zukunftstechnologien für mehrere Branchen gesichert. Zudem soll die Produktion künftig flexibler werden.In der Solarsparte lag der Ebit-Verlust bei 3,2 Mill. Euro, der Umsatz ging zum Vorjahr leicht zurück. Manz ist für das Solargeschäft dennoch zuversichtlich, da der Weltmarkt wachse. In zwei bis drei Jahren soll die Sparte einen Umsatzanteil von bis zu 30 % haben. Im ersten Halbjahr waren es 8,6 %.Erfreulich entwickelte sich das Batteriegeschäft. Das Ebit stieg gegenüber dem Vorjahr deutlich auf 2 Mill. Euro. “Energy Storage wird in diesem Jahr mit Abstand unser am stärksten wachsender Bereich sein”, sagte Manz. Bisher verdient das Unternehmen vor allem mit Maschinen zur Produktion von Batterien für mobile Geräte. Manz rechnet jedoch damit, dass ab 2016 auch die Nachfrage nach Batterien für Elektrofahrzeuge steigen wird.