DAIMLER ZIEHT BILANZ

Marge der Trucks sinkt weiter

Weniger Absatz in den USA und Europa erwartet - Bussparte als Perle gelobt

Marge der Trucks sinkt weiter

jh München – Die abgeschwächte Nutzfahrzeugkonjunktur lässt den Vorstand von Daimler noch vorsichtiger werden. Für das Geschäftsfeld Trucks & Buses erwartet er nun eine bereinigte Umsatzrendite von 5 % in diesem Jahr. Vor gut einem Monat lautete die Prognose: mindestens 5 % (vgl. BZ vom 4. Januar). Anfang 2019 hatte Martin Daum, der Vorstandsvorsitzende von Trucks & Buses, 7 bis 9 % in Aussicht gestellt. Tatsächlich ging es im vergangenen Jahr von 7,2 auf 6,1 % abwärts.Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 2,5 (i. V. 2,8) Mrd. Euro im Lkw-Geschäft sei nicht schlecht, sagte Konzernchef Ola Källenius. “Aber das ist nicht unser Anspruch. Hier geht mehr.” Die Bussparte bezeichnete er als Perle der Truck-Familie. Sie steigerte 2019 alle wesentlichen Kennzahlen: den Absatz um 6 % auf 32 600 Einheiten, den Umsatz um 5 % auf 4,7 Mrd. Euro und das Ebit um 7 % auf 283 Mill. Euro. Damit nahm die Umsatzrendite leicht auf 6,0 (5,9) % zu.Im Lkw-Geschäft fiel die Marge dagegen auf 6,1 (7,2) %. Obwohl der Absatz um 6 % auf 488 500 Fahrzeuge sank, stieg der Umsatz um 5 % auf 40,2 Mrd. Euro. “Der europäische Markt wurde schwächer, vor allem im vierten Quartal”, berichtete Källenius. Auch in Indonesien und in ganz Asien habe es eine Delle gegeben. Vor allem wegen des Absatzrückgangs in den USA rechnet Källenius auch für dieses Jahr mit einer geringeren Verkaufszahl. “In den USA kommen wir von einem sehr hohen Niveau und sehen jetzt eine Normalisierung.”In Europa erwartet Daimler für 2020 nach früheren Angaben wie der Konkurrent Traton mit den Marken MAN und Scania ein Schrumpfen des Lkw-Marktes um 10 bis 20 %. Für 2019 hatte Traton einen um 7 % gesunkenen Auftragseingang gemeldet (vgl. BZ vom 16. Januar). Bei dieser Gelegenheit bestätigte Traton das Ziel einer operativen Rendite von 6,5 bis 7,5 % im vergangenen Jahr. Damit ließ der Konzern Daimler Trucks & Buses hinter sich. MAN stellte am Dienstag in der spanischen Stadt Bilbao nach 20 Jahren eine neue Lastwagengeneration vor.Daimler Trucks will, wie berichtet, bis Ende 2022 die variablen Kosten um 250 Mill. Euro verringern. Die Personalkosten sollen im selben Zeitraum um 300 Mill. Euro sinken. “Wir sparen in allen Weltgegenden, investieren aber überall weiter”, sagte Daum nun. 2019 sei die Belegschaft in Brasilien in erheblichem Umfang abgebaut worden. In Indien habe Daimler trotz des auf die Hälfte geschrumpften Marktes ein positives Ergebnis erzielt. “Das geht nur, wenn wir massiv umsteuern.”Daum kündigte an, im nächsten Jahr stehe fest, wann Daimler in den USA einen autonom fahrenden Lkw auf den Markt bringen werde.